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zum Abend hatte die Gefangenenzahl dieses Nachrichtendetachements 250 Mann, darunter eine 
Bersaglieri-Radfahrerabteilung, erreicht. 
Der Rest des Baons lagerte inzwischen westlich Stolvizza im Walde. 
Der 27. Oktober brachte eine Überraschung. War schon tagszuvor f«ndliche Artillerie 
in Tätigkeit getreten, so wirkten jetzt zwei Geschütze, welche der Gegner auf Höhe 982 in 
Stellung gebracht hatte, in den Rücken des Halbbaons, und ihr direktes Feuer, das im Laufe 
des Tages zunahm, forderte die ersten Opfer des Regiments in dieser Campagne. Da unter 
solchen Verhältnissen die eingenommene Stellung nicht lange zu halten war, entsandte Hptm. 
Jaschke den Rest des Baons zum Angriffe auf Höhe 982, wobei der mit Maschinengewehren 
besetzte Kamm, Kote 1180, als Vorrückungslinie gewählt wurde. Der bewährte Oblt. Kern 
erreichte mit seiner Kompagnie als erster im mühseligen Aufstieg den Gipfel, warf den zermürbten 
Gegner ohne eigene Verluste hinunter und um 5 Uhr 30 Minuten abends meldeten auf¬ 
steigende Raketen, daß die Höhe 982 
in unserem Besitze sei. Hier wur¬ 
den 250 Italiener gefangen und 
drei Maschinengewehre erbeutet. 
Im Tale herrschte in den 
Nachmittagstunden rege Gefechts¬ 
tätigkeit. Vor S. Giorgio, wo die 
Italiener mit zwei Alpini-Baonen 
das Tal sperrten, versuchten sie 
einen Gegenstoß, der leicht aufge¬ 
fangen wurde, am linken Flügel 
brachte der Gfr. Gellert der 1. Kom¬ 
pagnie allein 50 Gefangene ein, 
die schon bei dem bloßen Hurra 
die Hände hoch hoben. 
Das zu durchquerende Ge¬ 
biet der Julischen Alpen mit 
seinem Hochgebirgscharakter zwang 
größere Abteilungen in den Talfurchen zu bleiben, erforderte dabei ausgiebige Sicherung nach 
beiden Seiten und aus diesem Grunde hatte fast jedes Baon seine eigene Marschlinie zugewiesen, 
bei deren Einhaltung die zahllosen durch das Gelände gegebenen Terrainhindernisse viel zu 
schaffen machten. 
Am 24. Oktober um 4 Uhr nachmittags waren auch die Baone 2 und 4 von Mittel- 
breth aufgebrochen. Sie rückten auf der Straße, die im weiteren Verlaufe in einen schlechten, 
nur schwer passierbaren Karrenweg überging, dessen Zustand sogar eine Absturzgefahr befürchten 
ließ und die Baone nötigte bis Morgengrauen liegen zu bleiben, über Flitsch—Saga gegen 
das Ucceatal vor. 8 km westlich Saga zweigte das 2. Baon nach Norden ab. Seine Auf¬ 
gabe war, über den Nisky Vrh, Mte. Chila nach Gniva zu marschieren und, wenn nötig 
bereit zu sein, in einen Kampf der linken oder rechten Nachbarkolonne einzugreifen. Beide Baone 
fanden bis zu diesem Ziele keinen feindlichen Widerstand. Der Befehl an das 2. Baon wurde 
später, als dieses vom Mte. Caal Feuer erhielt, mit der Bestimmung abgeändert diesen Berg 
anzugreifen. Es erreichte die Spitze am 26. Oktober um 3 Uhr 45 Minuten früh, nachdem 
bereits das Tiroler Kaiserjägerregiment 3 den Berg am Vortage in Besitz genommen hatte, 
an welchem Unternehmen auch ein Zug der 6. Kompagnie unter Kommando des Lts. i. d. Res. 
Kümmert, der als Seitenhut marschierte, teilgenommen hatte. Um 9 Uhr abends war der 
Mte. Sounovich erreicht. Das 4. Baon nahm seinen Weg durch das Ucceatal über Gnivizza 
nach Starnizza. 
Das Regiment passiert eine Brücke bei Saga. 
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