Volltext: I R 14

Es war in den Nachmittagstnnden, als das Baon Jaschke als erstes wieder marschierte. 
Die inzwischen durchziehenden Gefangenenkolonnen waren ein Zeichen des ersten Erfolges, der 
schon um 8 Uhr vormittags glücklich einsetzte. Die Artillerie rückte vor und auf der Straße 
durch die Felsschlucht, welche schon 1809 vom Waffengcklirr widerhallt hatte, stauten sich die 
Kolonnen der nachrückenden Reserven. Unbehelligt vom gegnerischen Feuer — er war ja des 
größten Teiles der Artillerie dieses Abschnittes bereits verlustig — wurde der Paß durcheilt, 
und das Drahtgeflecht dreier Stellungen im Rücken, betrat man um 3 Uhr früh die Ruinen 
von Flitsch. Nach einer kurzen Rast traf der Befehl zur weiteren Vorrückung ein: ,,Das Baon 
hat über den nordwestlich von Saga gelegenen Skutnil, dem Tale der Resta folgend, bis Gniva 
vorzurücken, Kote 982 zu besetzen und dem aus dem Seebachtale weichenden Gegner den Ab¬ 
zug zu versperren." 
Weiter ging es gegen Westen. Es dämmerte, als das Baon das Dorf Saga in Sicht 
bekam, hinter dessen Ortslisière die Schützen soeben zum Angriffe auf die letzte italienische 
Eine M.-G.-Abteilung auf der Schmelz (Wien). 
Linie vorgingen. Die feindlichen Stellungen vor und hinter Flitsch waren der Natur des 
Geländes angepaßt und verliefen hier quer durch das Tal, während die Hangstellungen, durch 
Steilen getrennt, sowie die feindliche Linie auf dem Kamme, vom Javoreek westlich und Rombon 
nordöstlich verlaufend, nur in Stutzpunkte zerfielen. Im ganzen kamen für den ersten Stoß drei 
Linien in Betracht, deren letzte über den Stollrücken lief. Sie bildeten keinen durchlaufenden 
Graben, sondern kleine befestigte Nester, die ans den nördlichen Hang über 1109 gegen Saga 
vorgeschoben waren. Um diese kämpfte die 22. Schützendivision, als das 1. Baon sich anschickte, 
gegen den Skutnik vorzustoßen. 
Große Barackenlager, denen man die Eile anmerkte, mit welcher sie verlassen worden 
waren — ein Offiziersspeisesaal war noch gedeckt —, verrieten den Sitz eines geflüchteten Divi¬ 
sionsquartiers; nördlich erhob ein gewaltiges Bergmassiv, als Ausläufer des silberschimmernden 
Canin, seine Masse. Im Hintergründe zeigten bereifte Felsspitzen Hochgebirgscharakter. 
Karten zur Hand! Rasch orientieren! Das muß der Skutnik sein! Stimmt. — Nach 
erfolgter Rollenverteilung verließ das Baon im Feuer feindlicher Maschinengewehre, welche 
den Übergang über die Brücke verwehren wollten, hier die Straße und kroch den felsigen 
Steig aufwärts. Es war ein mühevolles Gehen. 30 Italiener, die sich ergaben, wurden ab¬ 
transportiert. Die Sonne fing an lästig zu werden, der Maultiersteig wurde immer beschwer¬ 
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