Volltext: Die Kolonialreiche der Großmächte

Amerikanischer Imperialismus 
zur Erbauung des Wasserweges zu erwerben. Es 
kam aber nur zu Vermessungen und Untersuchun⸗ 
gen, bis der durch den Bau des Suezkanals be— 
rühmt gewordene F. de Lesseps 1879 seinerseits 
den Plan faßte, das große Unternehmen in ähn— 
licher Weise wie das erfolgreiche afrikanische durch⸗ 
zuführen. Er fand Beifall in der ganzen Welt, 
nur die Vereinigten Staaten zeigten sich abgeneigt. 
Nachdem ein von ihnen 1880 erhobener Einspruch 
wirkungslos geblieben war, protestierten sie im 
Herbst 1881 bei den europäischen Mächten gegen 
die ins Auge gefaßte internationale Verbürgung 
der ewigen Neutralisierung des künftigen Wasser⸗ 
weges. Sie machten sich anheischig, ihrerseits eine 
solche Neutralität zu gewährleisten. 
Das Werk war inzwischen in Angriff genommen 
worden, obwohl Erdbeben, Unfälle, Aufstände in 
Panama und Nachbarschaft, gefährliche Fieber— 
epidemien und dergleichen die Arbeiten in unvorher⸗ 
gesehener Weise hinderten. Als das Geld infolge— 
dessen der Gesellschaft ausging, erwirkte Lesseps 
durch seine Freunde und mit Hilfe umfangreicher 
Bestechungen Anfang 1888 in der französischen 
Kammer Genehmigung einer großen Lotterie— 
anleihe. Aber der erwartete Erfolg der Maßregel 
blieb aus. Die nötigen Summen gingen nicht 
ein. Die Gesellschaft mußte ihre Zahlungen ein⸗ 
stellen und Lesseps trat von ihrer Leitung zurück. 
Sofort griff Amerika ein. Am 9. Januar 1889 
sprach sich der Senat in Washington gegen die Zu— 
lässigkeit der Einmischung irgendwelcher fremden 
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