Volltext: Kraftfeld Arabien und Europas Krieg

tey von sich aus und aus eigenen Mitteln durch Straßenbauten 
und kluge Politik das Land für Frankreich zu erhalten wußte. 
Italien benötigte im Weltkriege so viele Truppen aus Libyen für 
Europa, daß es die Kolonie praktisch aufgab und nur die Küsten¬ 
plätze hielt. Die Hauptstadt Tripolis wurde damals mit einer 
Mauer zum Schutze gegen Beduinenüberfälle umgeben. Wenn 
auch ein Großteil des sich abzeichnenden neuen Krieges sich im 
ostwärtigen Teile Nordafrikas abspielen wird, so kann doch am 
wenigsten Frankreich etwa Truppen aus der Heimat nach dort¬ 
hin entsenden. Es muß vielmehr Truppen aus Algier und Marokko 
nach Europa werfen. Die Niederhaltung Französisch-Nordafrikas 
wird also Negertruppen zufallen. Entsprechende Straßenverbin¬ 
dungen vom südlichen Westafrika nach dem Norden und Nord¬ 
osten befinden sich daher bereits im strategischen Ausbau. Indo¬ 
chinesische und madagassische Truppen werden auf dem See¬ 
wege um Südafrika herum nach Frankreich gebracht werden — 
wenn die Haltung Japans und Siams das erlaubt. 
Die islamischen französischen Truppen aus Nordafrika werden 
auch rein moralisch auf die Dauer nicht im arabischen Raume 
für England kämpfen können, so wie es im Kriege in den angel¬ 
sächsischen Ländern jungen Männern unmöglich gemacht wurde, 
sich nicht als Freiwillige zu melden. Wie die heißblütigen Araber 
mit Arabern umgehen, die, persönlicher Vorteile wegen, die 
Fremden unterstützen, haben sie durch zahlreiche Femehinrich¬ 
tungen in Palästina bis heute bewiesen. Wenn im allgemeinen 
nur ein einzelner, großer Charakter sein Volk zur Größe erziehen 
und führen kann, so wirkt volksfremde Bedrückung im eigenen 
Lebensraum wie ein Weckruf für alle. Die Leidenschaft treibt 
dann die Masse aus dem Gefühl heraus, ein Motor, dem durch 
Propaganda allein niemals der nötige, kräftige Betriebsstoff zu¬ 
geführt werden könnte. 
Eine besondere Stellung nimmt im Nebenbezirk des arabischen 
Kraftfeldes der islamische Sudan ein. Seine kriegerische Bevölke¬ 
rung hat sich dem mohammedanischen Fanatismus besonders 
ioo
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.