Volltext: Unsere Volkssagen und ihre Bedeutung für die Heimatkunde

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Feldern zu, die das Roiderholz mit seinen 18 Hügelgräbern 
umsäumt. Dieser Tobel (Talsenke) ist eine gefährliche Teu 
felspukgegend. Hier zieht auch das wilde Gjoad durch und 
ein schwarzer Hund, den ein benachbarter Bauer besaß, 
mußte immer die Jagd mitmachen. Sobald der Zug daher 
brauste, war der Hund nimmer zu halten. Am anderen 
Morgen fand man ihn zurückgekehrt, vollständig erschöpft 
und abgemagert, an seiner Kette liegen. 
16. E r m u ß m i t. 
Beim Jrber in Siegertshaft hatten sie einen 
Hund, dem man's ankannte, wann das wilde Gjoad im 
Anzug war. Der Hund wurde eingesperrt, kam aber jedes 
mal hinaus, ohne daß man wußte wie, und kehrte dann 
abgehetzt heim. 
17. Der entführte Hund. 
Beim Putscher am R e m o n e u b e r g bei Polling 
ließ man einst einen schwarzen Hund nicht hinaus, obwohl 
er sich sehr unruhig gebärdete, was darauf hindeutete, daß 
er beim wilden Gejaid mitlaufen müsse. Auf einmal kam 
der Teufel, packte den Hund und fuhr mit ihm durch die 
Hintertür davon. Dabei wurde diese vollständig zer 
trümmert. 
18. Ein „Teilnehmer" der wilden Jagd. 
Beim Maishuber in Handenberg hatten sie einen 
großen, schwarzen Hund. Dieser mußte jedesmal mit der 
„wilden Jagd", selbst wenn man vorher jede Tür verschloß. 
Wenn er wieder zurückkam, konnte er vor Schwäche drei 
Tage lang nichts fressen. 
19. Von der wilden Jagd zu Tode gehetzt. 
Der alte Tobias zu Landerting (Pfarre Pischels 
dorf) hatte einen Hund mit Luchskrallen, vier Zehen und 
eine Afterzehe mit einer Kralle. Einmal machte die Bäuerin 
den Tobias aufmerksam, daß der Hund jede Nacht ins Freie 
laufe und mit der wilden Jagd mitziehe. 
Eines Tages brachte ein Mann mit großem Hut und 
weitem Mantel den Hund zurück, doch der Hund war zu 
Tode gehetzt. 
20. Die bekreuzten Jagdteilnehmer. 
Damit die schwarzen Hunde und Katzen nicht mehr mit 
dem wilden Gejaid auf den Remoneuberg laufen sollten, 
band ihnen ein Knecht Kreuzchen um den Hals. Noch in
	        
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