Volltext: Isonzo

zig Divisionen der italienischen Armee zur Schlacht anzu¬ 
treten — herzugeben, um es Conrad zu ermöglichen, nach dem 
Vorbilde Radetzkys den Feind anzufallen und endgültig zu 
schlagen. 
Diese deutsche Ablehnung ist die tiefste Ursache des starren, 
ideenlosen Isonzoverteidigungssystems, das wohl siegreiche Ab¬ 
wehr brachte, aber den österreichischen Truppen Hekatom¬ 
ben von Opfern auferlegte. 
Rückblickend muß man es als Wunder bezeichnen, daß diese 
Opfer ertragen werden konnten. 
Hatte doch die österreichische Armee vom August bis Dezem¬ 
ber 1914 bereits nicht weniger als 22.000 Offiziere und 1,200.000 
Mann eingebüßt und 115.000 Tote begraben. 
In Laibach kam die neue erste große Enttäuschung über die 
Deutschmeister. 
Nach einem kurzen Halt ging es mit der Bahn weiter in den 
Grenzraum. 
Von dort kamen gute Nachrichten: Den schwachen Grenz¬ 
detachements gelingt es, die Italiener zu täuschen und zu einem 
sehr langsamen, methodischen Vorrücken zu zwingen. 
Erzherzog Eugen, als Kommandant der neuen Front, gibt 
den Befehl: „Die Italiener möglichst weit vorne aufzuhalten, 
deren Vormarsch zu verzögern und möglichst verlustreich zu 
gestalten.“ 
Dann hörten wir, noch immer im Transportzuge, von dem 
kühnen Vorstoß der österreichischen Flotte unter Admiral 
Haus gegen die italienische Ostküste und von der erfolgrei¬ 
chen Zerstörung wichtiger Eisenbahnknotenpunkte, Depots 
und Hafenanlagen, welche für den italienischen Vormarsch 
und Nachschub besonderen Wert hatten. Mit sehnsuchtsvoller 
Spannung erhofften wir, bald von weiteren Heldentaten un¬ 
serer Flotte zu hören, hofften, daß der Italiener sich ihr ehest 
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