Volltext: Das Bild als Waffe

1. Die lebendig verbrannten Greise. 
2. Der Mord an Miß Edith Cavell. 
3. Das kleine Mädchen mit der abgeschnittenen Hand. 
4. Der in seinem Feldlazarett niedergemetzelte Stabsarzt. 
5. Höchste Schmach. 
6. Der in seiner Kirche aufgehängte Pfarrer. 
7. Der gekreuzigte kanadische Soldat. 
8. Das Märtyrertum der Gefangenen. 
9. Verwundete werden niedergemacht. 
10. Der menschliche Schild. 
11. Der ermordete Geisel. 
12. Der preußische Militarismus. 
Die Postkartenpropaganda wurde nach der Stabilisierung der Presse- 
verhältnisse und dem Wiederaufleben der Witzblätter eingeschränkt. Ihre 
Blütezeit waren die ersten Monate des Krieges. 
F. Ausstellung. 
Einer der weniger einflußreichen, jedoch hier nicht ganz zu übergehen¬ 
den Propagandaträger ist die Ausstellung. Sie hilft mit, das Bild 
und seine politische Tendenz in die Massen zu tragen, wenn auch ihre 
Wirkung im Vergleich mit dem gedruckten Spott-, Haß- und Werbebild 
nur gering sein kann, da die Zahl der von ihr erfaßten Menschen natur¬ 
gemäß beschränkt ist. 
Als die bedeutendste Veranstaltung dieser Art kann man den alljähr¬ 
lich stattfindenden «Salon des Humoristes» in der Rue de la 
Boetie ansehen, der von den beiden großen Vereinigungen humoristischer 
Künstler organisiert wurde. Die erste Ausstellung während des Krieges 
wurde am 22. Mai 1915 eröffnet135; ihr Ertrag war für verwundete 
Künstler und die Familien der gefallenen bestimmt. Man sah etwa acht¬ 
hundert Zeichnungen, unter ihnen Werke von Faivre, Forain, Willette, 
Iribe und anderen, Pastelle, Aquarelle, Skulpturen, Karikaturen in Gips, 
Holz und Papier. 
Daneben gab es zahlreiche Ausstellungen sonstiger Organisationen 
und Galerien. 
Da die Kunst verhältnismäßig leicht als neutral getarnt werden kann, 
wandte man sich damit gern an das propagandistisch zu bearbeitende 
Ausland. 
So wurden Kunstausstellungen, die allerdings mehr in das Gebiet der 
Kulturpropaganda gehören, im Jahre 1917 in Madrid und Bar¬ 
celona veranstaltet136. 
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