Volltext: Das Bild als Waffe

Sozialistischen Partei. Im Jahre 1904 von Jean Jaures gegründet, 
erreichte sie im Kriege eine Auflage von fast 100 000 71. Ihre Bildpropa¬ 
ganda beschränkte sich zunächst auf das Zitieren englischer, italienischer, 
spanischer und amerikanischer Witzblätter, wobei Künstler und Blätter 
der gleichen politischen Färbung bevorzugt wurden. So sieht man Bilder 
des holländischen Sozialisten Albert Hahn und Zitate aus dem Stutt¬ 
garter WAHREN JAKOB. Unter den Erstabdrucken französischer 
Künstler sind die Arbeiten des auch für andere Linksblätter zeichnenden 
H.-P. G as s i e r bemerkenswert. Die scharfen Ausfälle des Blattes gegen 
den Papst anläßlich seiner Friedensvermittlungsversuche können nicht 
verwundern. 
LA BATAILLE SYNDICALISTE (LA BATAILLE) 
Der HUMANITE im Inhalt ihrer Bildpropaganda ganz ähnlich war 
die BATAILLE SYNDICALISTE, die Ende 1915 ihren Namen in 
BATAILLE änderte. Ihr satirischer Feldzug richtete sich unter Führung 
des Zeichners Maximilien Luce gegen den Kaiser und den preu¬ 
ßisch-deutschen Militarismus. Später war das Blatt auch pazifisti¬ 
schen Tendenzen nicht abgeneigt, wovon manche Zensurlücken 
Zeugnis ablegen. 
LE JOURNAL DU PEUPLE und LE BONNET ROUGE 
Am äußersten linken Flügel der französischen Sozialisten standen 
zwei Blätter, von denen wir als erstes das Anfang 1916 gegründete und 
ein Jahr später zur Tageszeitung ausgebaute JOURNAL DU PEUPLE 
nennen. Sein Direktor war der ehemalige Leiter der von der Zensur ver¬ 
botenen Wochenschrift LES HOMMES DU JOUR, von der er die Kari¬ 
katuristen Gassier, d’Hampol, Vidaillet und Bour übernahm. Von diesen 
wirkte Gassier auch an dem 1913 gegründeten BONNET ROUGE Miguel 
Almereydas neben Lucien Laforge, G. L. Dollian und Diligent. Besonders 
in letzterem Blatt waren revolutionäre Hetzbilder gegen den Kaiser recht 
häufig. Das Ende des BONNET ROUGE ist bekannt. Almereyda wurde 
wegen defaitistischer Propaganda verhaftet und starb am 14. August 1917 
im Gefängnis. 
Die hiermit auf gezählten Pariser Tageszeitungen sind nicht die ein¬ 
zigen, die der Bildpropaganda Raum in ihren Spalten widmen. Le PETIT 
BLEU, LA PRESSE, LA FRANCE DE DEMAIN, LE GAULOIS und 
viele andere wären hier zu nennen, dann die Provinzzeitungen mit teil¬ 
weise nicht unerheblicher Auflage wie die PETITE GIRONDE und der 
PROGRES DE LYON. 
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