Volltext: Unterweißenbach

Als im Jahre 1832 im Bezirke Ruttenstein Pockenimpfungen durchgeführt 
wurden, brachen in Weißenbach Unruhen aus; die Bevölkerung wollte sich eben 
nicht den oft bösen Folgen der damals noch in den Kinderschuhen steckenden 
Impfungen aussetzen"'). 
1904 wurde durch den damaligen Kommune-Borstand, Baumeister Leopold 
Kern, im Markte eine Hochquellenwasserleitung gebaut, 1938 erhielt 
Weißenbach nördlich des Marktes ein schönes Freibad in der Naarn, was den 
sanitären Verhältnissen im Markte sehr zum Vorteil gereichte"'). 
Nach dem 30jährigen Kriege scheint die Gegend von Wölfen arg geplagt 
worden zu sein, wie uns ebenfalls die Pfarrmatriken zeigen; 1664 sind drei 
Todesfälle von Schulkindern nachzuweisen, und zwar eines aus Nadelbach, 
eines aus Tischberg und eines vom Reschenreiter in Windhagmühl, welche die 
Schule in Weißenbach besuchen wollten; alle drei hat „der winnig Wolf 
zerbissen""'). 
Weißenbach wurde von mehreren verheerenden Bränden heimgesucht. Am 
22. September 1709 brannte der Markt ab, die Kirche, der Pfarrhof und die 
Schule wurden neben anderen Gebäuden ein Raub der Flammen. Am 9. Oktober 
1724 wurde durch einen ausgedienten Soldaten aus Rache im Tischlerhaus 
(Nr. 20) Feuer gelegt, dem der größte Teil des Marktes, und zwar die 
17 Häuser (heutige Nr.) 1—4, 8—12, 14—21, das Kirchendach, der Turm 
mit den Glocken und der Uhr, der Pfarrhof und das Schulhaus zum Opfer 
fiel. Zur Deckung des Schadens wurde besonders die Frauenzöch in Weißenbach 
herangezogen"'). 1766 brannten einige Häuser ab. Am 22. Februar 1862 brach 
wieder beim Tischlerhaus durch die Unvorsichtigkeit einer Magd beim Schlafen 
gehen ein Brand aus, dem der mittlere Teil des Marktes (Nr. 8—12, 18—21), 
die Kirche und der Pfarrhof zum Opfer fiel. Am 24. Juli 1926 brannte 
das Wirtschaftsgebäude des Bäckermeisters Kerschbaummayr (Nr. 17) ab, wobei 
der Markt in große Gefahr geriet. 1935 vernichtete ein Brand die Häuser 
Nr. 44—48"°). 
Im Jahre 1875 war in Weißenbach eine freiwillige Feuerwehr gegründet 
worden, um deren Ausbau und Gedeihen sich der schon erwähnte ehemalige 
Kommune-Vorstand Kern große Verdienste erwarb"'). 
e. Handel, Gewerbe und Verkehr. 
Im Norden der Donau übte Freistadt für das ganze Mühlviertel einen 
äußerst drückenden Straßenzwang aus; 1277 hatte Kaiser Rudolf den dortigen 
Bürgern ein Stapelrecht verliehen, wozu später noch verschiedene Handels 
privilegien kamen. Eine für den Handel des ganzen Gebietes einschneidende 
"') Herrschastsarchtv 'Freistatt, Akten d. Hfts.-Dermattung Harrachstal Fasz. 540. 
"') Mtteiitung des Herrn Bürgermeisters B. Kern-Unterrveihenbach. 
"') Sterbebuch Untermsihenbach. 
"') Landeshanptmannschasts-Archiiv, Ältere Stiftungen R VH Nr. 61. 
"°) Pfarrchronik; „Steur und Handbuech über das Gericht und Mcrrckht Weihen 
bach Anno 1726 tts 1735". Landesgerlichtsarch. Hft. Rutlenstein tls. 141, fvl. 1 ff. (L. 21.); 
Kern, Unterweihenbach. 
" 7 ) Mitteilung des Herrn Gemeinderates K. Greinstetter-UnterwÄißenbach.
	        
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