Volltext: Unterweißenbach

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Während im Jahre 1763 15 Knaben und 10 Mädchen die Schule besuchten, 
betrug im Jahre 1838 die Zahl der Schulkinder IW Wochen- und 97 Sonntag 
schüler und im Jahre 1941 264 Schüler in der nun sechsklassigen Volksschule 
und 97 Schüler in der Hauptschule"?). 
An dieser Schule waren nun folgende Lehrpersonen (Schulmeister, Ludirector, 
Ludimoderator) tätig, über deren Leben und Wirken manch Interessantes zu 
finden ist. 
Als ältester nachweisbarer Schulmeister tritt uns Hans Auer, ein Sohn 
des Perger Bürgers Koloman Auer entgegen; er vermählte sich im Jahre 1557 
mit Susanna, einer Tochter des Veit Oder, des Letzten seines im Machlande 
sehr begüterten Geschlechtes. Sie brachte ihm 30 Pfund Pfennig in die Ehe mit, 
was er mit 60 Pfund Pfennig widerlegte und mit einer Morgengabe von 
110 Pfund Pfennig und der Hälfte seiner fahrenden Habe erwiderte"»). Um 
1572 ist Wenzeslaus Rupertus Schulmeister"'). Am 18. Februar 1640 starb 
der Schulmeister Gottfried M e r k h; von seinen beiden Töchtern heiratete 
Magdalena 1640 den Bauern Martin Vorderhinterreiter und Maria 1653 den 
Arbesbacher Bader Peter Guetter. Merkhs Nachfolger war Johann B a a r 
(1640 bis zirka 1644). Diesen löste Johann M i t t e r m a i e r, ein Freistädter 
ab, der sich in Weißenbach 1645 (20. Oktober) vermählte. 1648 ist Adam 
Nikolaus Springsfeld, 1650 Alexander Agrico la und 1652 Johannes 
Pistorius Schulmeister; 1652—1656 unterrichtete der kaiserliche öffent 
liche Notarius Matthias H a i d i n g e r. Caspar Giltlberger, den wir 
von zirka 1659 bis 1670 als Ludirector finden, heiratete im Jahre 1664 Eva, 
die Tochter des Weißenbacher Marktrichters Georg May. Ihm folgte Johannes 
Ostermayr, dessen Frau Maria am 4. Juli 1684 im Alter von 70 Jahren 
starb; am 29. Oktober desselben Jahres heiratete er Margaritha Jank. 
Während die bisherigen Schulmeister meist nur kurze Zeit ihre Lehrtätigkeit 
in Weißenbach ausübten, war der nun folgende Melchior Butter 38 Jahre 
(1685—1723) Lehrer an dieser Schule. Von seinen Söhnen war Karl Schul 
meister in Kreuzen, Ferdinand Schulmeister in Münzbach und der dritte Sohn 
Ignaz Butter (f 4. Mai 1737) der Nachfolger seines Vaters in Weißenbach. 
Nach dem Tode des Letzteren heiratete seine Witwe am 29. Oktober 1737 den 
Schulmeister Vitus Johann Payr aus Bründl in Böhmen. Von den Töchtern 
Melchior Butters heiratete Theresia den Josef Hinterleuthner und Katharina 
den Mathias Reindl, beide bürgerliche Leinweber in Weißenbach. 1745 erscheint 
ein Josef S ch m i d t als Schulmeister, der eine Jahresbesoldung von 25 Gulden 
1 Schilling 26 Kreuzern hatte. Veit Johann Payr, der 1790 starb, hatte an 
jährlichen Bezügen (1773) 134 Gulden 59 Kreuzer, davon waren vom Gottes 
haus Weißenbach 15 Gulden und 8 Gulden 18 Kreuzer „Schlaggeld" (Orgel 
schlagen, -spielen). Aus seinem Nachlaß bekommen wir einen guten Einblick in 
das Hab und Gut eines damaligen Schulmeisters. Er hinterließ: 1 Kanapee mit 
"?) Sammelakt za den Vorerhebungen zur Theresianischen Schulreform: Mitteilung 
Schulrat Ziegler-Freistadt; Lehrer-Schematismus: Verzeichnis d. Personal-Standes d. 
deutschen Schulen in der Diözese Linz 1838, S. 71. 
l3S ) Strnadt, Freie Leute, S. 363. 
"°) Anschlag Ruttenstein 1572.
	        
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