Volltext: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich

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der Bezirkshauptmannschaft Perg zu verbessern. Während seiner lang¬ 
jährigen Dienstzeit war er seinen Pflichten immer unverdrossen und in 
tadelloser Weise nachgekommen, hatte sich die volle Zufriedenheit und 
Anerkennung seiner Vorgesetzten erworben und war seinen Berufs¬ 
genossen durch hervorragende Tüchtigkeit, unermüdlichen Fleiß und 
mustergültiges Verhalten ein vorbildliches Beispiel. 
Er gehörte durch dreißig Jahre, darunter durch neun Jahre als Bize- 
bürgermeister, dem Gemeindeausschusse und durch viele Jahre, davon 
durch neun Jahre als Direktor, dem Sparkassenausschusse in Perg an, 
war durch viele Jahre Obmann des Ortsschulrates und durch dreißig 
Jahre Mitglied der Militärtaxbemeffungskommission. Aus der Be¬ 
trauung mit so vielen Aemtern und aus seiner Ernennung zum Ehren¬ 
direktor der Sparkasse Perg ist zu ersehen, wie sehr Oberpostmeister 
Almoslechner die Wertschätzung und das volle Vertrauen seiner Mit¬ 
bürger besaß. Daß er sich neben seinen Amtspflichten auch dem Ge¬ 
meindewohle in opferwilligster Weise selbst in Zeiten widmete, in denen 
ihn sein Berus ohnehin in erhöhtem Maße in Anspruch nahm, davon 
gibt das Anerkennungsschreiben des k. k. oberösterreichischen Statt¬ 
haltereipräsidiums vom 20. Februar 1900 für feine aufopferungsvolle 
Tätigkeit anläßlich der damaligen Hochwasserkatastrophe Zeugnis. 
Für seine mehr als vierzigjährige hingebungsvolle Arbeit im Staats¬ 
dienste und sein beinahe ebensolanges aufopferungsvolles Wirken zum 
Wohle feiner Mitbürger wurde Oberpostmeifter Hermann Almoslechner 
anläßlich seiner Versetzung in den dauernden Ruhestand mit Aller¬ 
höchster Entschließung vom 14.Oktober 1910 durch Verleihung des 
Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone ausgezeichnet. 
Hermann Almoslechner war aber nicht nur ein ausgezeichneter 
Beamter und verdienstvoller Staatsbürger, er war auch seiner Frau 
ein liebevoller Gatte, seinen sechs Kindern (Hermann, Joses, Leopold, 
Anna, August und Karoline) ein stets treubesorgter Vater. Durch größte 
Sparsamkeit und eigene Entbehrungen war es den Eltern möglich, allen 
Kindern die denkbar beste Erziehung angedeihen zu lassen. 
Von den sechs Kindern war Leopold als Knabe von neun Iahren 
einer tückischen Kinderkrankheit zum Opfer gefallen. 
Der älteste Sohn, Hermann, wurde als Leutnant im k. u. k. 84. In¬ 
fanterie-Regiment der Familie burch jähen Tod entrissen. 
Der zweikälteste Sohn, Josef, nunmehriger Postpräsident, der am 
28. Oktober 1873 im Gasthofe Terpinitz (Waldhör), in dem damals das 
Postamt untergebracht war, geboren wurde, zeigte schon frühzeitig eine 
besondere Vorliebe für den Postdienst. Als Schulknabe bestand seine 
erste postdienstliche Betätigung in der Zustellung der eingelangten Tele¬ 
gramme in der schulfreien Zeit. 
Von 1882 bis 1887 besuchte der kleine Joses die Volksschule in 
Perg. Damals war noch bie 1. und 4.Klasse im Geburtshaufe des nach-
	        
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