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sofort erkennen, daß das Machland ein Geschenk des Wassers ist, wie
ja der Untergrund des Bodens — häufig schon in einer Tiefe von nur
1/2 Meter findet sich überall Schotter — hinreichend beweist. Diese
Donauebene ist ein Teil des Tertiär-Meeres, das vor Jahrtausenden
diese Gegend bedeckte, wie auch das Eferdinger Becken — Tullner —
Wiener Becken. Erst mit dem Durchbruch der Wassermassen des Wiener
Beckens in die ungarische Tiefebene sank auch der Wasserspiegel der
Donauebene unserer Gegend und wurde diese allmählich der Kultur ge¬
wonnen. Auf Grund dieser Tatsache erscheint die Sage, daß der
Gründer des Klosters Baumgartenberg, Otto vom Machland, den See
abzapfen ließ, hinfällig, abgesehen davon, daß schon zur Zeit Christi
Geburt das gegenüberliegende Donautal von Niederösterreich besiedelt
war. Daß die Entwässerung nicht auf einmal, sondern in mehreren Zeit¬
räumen erfolgte, zeigt ein Blick auf die Bodengestaltung des Mach¬
endes. Es lassen sich da drei Terrassen unterscheiden: Die obere wird
begrenzt von der Hauderer Bezirksstraße, die durchwegs am Rande der
Terrasse verläuft und deutlich erkennbar ist (ab Mauthausen bis Dornach
bei Grein). An einzelnen Stellen ist die Terrassenbildung besonders
deutlich ausgeprägt, so zwischen Zeitling und Perg. Der Rand der
zweiten Terrasse verläuft über Oberwagram—Raarn—Dirnwagram
(richtig: Dürren Wagram) in großem Bogen gegen Ruprechtshofen
endigend. Der Rand der dritten Terrasse lehnt sich an den Lauf eines
Armes der Aist. Die Namen „Oberwagram, Dirnwagram" erinnern an
das altdeutsche Wort „wac hram", welches soviel als „rundes Wasser"
bedeutet und in der Form der Ausbuchtung des Wassers seine Erklärung
findet. AeHnliches ist der Fall mit der Bezeichnung „Staffling", von
„statelaren" = Stufenland.
Auch der Name „Machland" enthält in seinem Kern den Begriff für
Wasser, wird doch unser Landstrich in einer Urkunde König Ottokars
vom 3V. November 1262 „Achland" genannt. (In dieser Urkunde er¬
neuert Ottokar die Bogteifveiheit von Erlakloster für dessen Besitzungen
zwischen Traun und Enns, im Achlande und zu Amstetten.)
Im Jahre 1276 unterm 17.Dezember beauftragt König Rudolf von
Habsburg den Ulrich von Capell, das Bistum Regensburg in der
Wiedererwerbung und Behauptung gewisser Güter und Besitzungen in
der Riedmark und im Achland zu unterstützen, (bona et possessiones
ultra Danubium in Riedmarch et Achland.)
1284. Am 26. September bestätigt Herzog Albrecht von Oesterreich
die von seinem Bater König Rudolf dem Ulrich von Capell für acht¬
hundert Pfund Pfennige gemachte Verpfändung: dona sev hobas in
Sevarn et prouinciale judicium in Achlant. (Das ist: Güter oder
Huben in Sebern und das Landgericht im Achlant.)
1280. Am 2.Jänner gibt Heinrich von Wallsee seine Einwilligung,
daß sein Bruder Eberhart seiner Hausfrau Maria eintausend Pfund