Volltext: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich

Run bangt ihr stets und heißes Sehnen 
Durchzittert ihr das kleine Herz, 
Und kann sie ihn nicht um sich sehen, 
Ist Leben Leid ihr, Liebe — Schmerz. 
Aus Wallsee nun der Kampf begann, 
Der Falkensteiner Sieg gewann. 
Zu Schanden stach er manchen Feind, 
Da hat manch Ritters Ehr' geweint. 
Und als des Schloßherrn Tochter nahte, 
Zu reichen ihm des Sieges Preis, 
Da wurde ihm bei ihrem Anblick 
Im tiefsten Herzen siedend heiß. 
Run folgt der schwärzeste Verrat. 
Er wüßt' nicht, was er sprach und tat: 
Er küßte ihre zarte Hand, 
Bot seine Ehr' als Unterpfand, 
Daß er nicht rasten wollt', noch weilen. 
Bis er errungen ihre Lieb', 
Daß er nicht heische Gold und Güter, 
Wenn ihm nur ihre Schönheit blieb. 
Er küsset ihres Kleides Saum, 
Ihm war's, als höre er's im Traum, 
Als Blanka, Reinprechts Tochter, rief: 
„Des Ritters Lieb' ist echt und tief, 
Hört, Vater, wollt Ihr Gutes stiften, 
Laßt werden ihn mein Eh'gemahl, 
Mögt die Verlobung gleich verkünden 
Vor allen heut' im Rittersaal." 
Und es geschah. Wie sonderbar 
Dem Ritter bei dem Feste war! 
Fremd klang der Ram' ihm „Adelheid", 
Wie fern ihr Lieben, wie so weit! 
Wer Blanka einmal sich errungen 
Und dacht' noch, was da war zuvor, 
Der wußte nichts von Frauenschöne, 
Der war ein Narr, ein nicht'ger Tor. 
Ein wilder Zauber mußt' es sein, 
Der so bestrickt' den Falkenstein. 
Das Hochzeitsfest ward gleich bestellt, 
Wie's ihm und Blanka wohlgefällt.
	        
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