Volltext: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich

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schlagnahmt", der Raub unter den Gesellen verkeilt. Auf Befehl Herzog 
Albrechts wurde dem Zeller der Prozeß gemacht, dieser 1521 in Linz 
enthauptet. 
Not und Elend, die Unsicherheit veranlaßte die Bevölkerung zur Be¬ 
waffnung, aber der Beschluß der Landräte von Linz befahl, im Mühl- 
viertel die Entwaffnung vorzunehmen. 
Fast % Jahrhundert genosz nun das Machland die Wohltat des er- 
sehnten Friedens, bis 1396. Die Bauern des Landes waren unruhig 
geworden. Der Bundesbrief vom 16. Oktober 1396 an die Mühl- 
viertle? besagt: „Der Aufstand habe sich im ganzen Reich, von wegen 
der „Augsburger Konfession" verbreitet, bei der man sie nicht verbleiben 
lassen solle und die ganze Gemein im Mühlviertel in Rot kommt, sei es 
wegen der Religion, wie zu besorgen ist." Als Anführer im Glaubens- 
streik wird „Hans Ortner" aus Raarn benannt. Ilm die Gegen- 
reformation in hiesiger Gegend durchzuführen, wurde Joachim Enz¬ 
müller, der Graf von Windhaag, bestimmt, der sich auch in Windhaag 
das Prachtschloß bauen ließ und in Münzbach begraben liegt. 
1619. Oberösterreichischer Bauernkrieg: Oberst Hager kam von 
Freistadt, welches die Stadttore geschlossen hatte, ins Machland, verlegte 
sein Quartier nach Perg, Münzbach, Mauthausen, St. Georgen, 
Steyregg. Perg bekam die Kriegsnot der damaligen Zeit zu kosten. 
1611 verursachte der Durchzug des Passauer Kriegsvolkes mit Oberst 
Ramme unserer Gegend großen Schaden. Im Jahre 1611 hatte Kaiser 
Rudolf II. das Kriegsvolk, das er im Borjahr sammeln ließ, ohne Sold 
entlassen. Darum blieben die Krieger beisammen, brachen in Ober- 
österreich ein und hausten im Mühlviertel. In drei Haufen zogen sie 
nach Norden, ein Teil zog über Mauthausen. Durch ein Mißverständnis 
kam es zu einem Scharmützel am 17. Jänner, die aus Enns herbei¬ 
gezogenen ständischen Soldaten mußten fliehen; die traurige Folge war, 
daß sich das Heer über Marbach, Ried, Perg, Pregarten, Zell, Keser- 
markt ergoß. Zwei Millionen Gulden brandschatzten sie. Sie sollen 
es ärger getrieben haben als die Türken, berichten die Chronisten 
der Zeit. 
1663 war das Aufgebot gegen die Türken, Oberkommissär war 
Freiherr Christoph von Türheim. Am 11. September wurde das Auf¬ 
gebot des fünften Mannes erlassen, am 17. September waren sie in 
Perg gesammelt. Anfangs wurde nur jeder 39. Mann ausgehoben, als 
die Rot zwang, jeden fünften Mann auszuheben, wurden diese Leute 
beordert, die alten Schanzen bei Königswiesen auszubessern. Zum Glück 
kamen die Türken nicht, sie wurden am 1. August an der Raab von 
Montecuccoli geschlagen. 
1697. Am 29. Februar war ein Aufstand. Der Freiherr Jakob son 
Greinburg warnte die Perger vor der Teilnahme am Aufstand.
	        
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