Volltext: In Stahlgewittern

Les Eparges 
CrVté junge Grün des Waldes schimmerte im Morgen. 
Wir wanden uns durch versteckte Wege nach einer engen 
Schlucht hinter der vorderen Linie. Cs war bekannt¬ 
gegeben, daß das Regiment 76 nach einer Feuervorbereitung 
von nur zwanzig Minuten stürmen, und wir als Reserve 
bereitstehen sollten. Punkt zwölf Ahr eröffnete unsere Ar¬ 
tillerie eine heftige Kanonade, die vielfach in den Wald¬ 
schluchten widerhallte. Zum ersten Male vernahmen wir 
hier das schwere Wort: Trommelfeuer. Wir saßen auf den 
Tornistern, untätig und erregt. Cin Gefechtsläufer stürzte 
zum Kompanieführer. Hastige Worte. „Die drei ersten 
Gräben sind in unserer Hand, sechs Geschütze erbeutet!" Cin 
Hurra flammte auf. Draufgängerstimmung erwachte. 
Endlich kam der ersehnte Befehl. Wir zogen in langer 
Reihe nach vorn, von wo verschwommenes Gewehrfeuer 
praffelte. Es wurde ernst. Zur Seite des Waldpfades 
dröhnten in einem Tannendickicht dumpfe Stöße, Zweige 
und Erde rauschten nieder. Cin Ängstlicher warf sich unter 
erzwungenem Gelächter der Kameraden zu Boden. Dann 
glitt der Mahnruf des Todes durch die Reihen: „Sanitäter 
nach vorn!" 
Bald kamen wir an der Stelle vorbei, wo es ein¬ 
geschlagen hatte, die Getroffenen waren schon fortgeschafft. 
Blutige Zeug- und Fleischfetzen hingen rings um den Ein¬ 
schlag an den Gebüschen — ein sonderbarer, beklemmender 
Anblick, der mich an den rotrückigen Würger denken ließ, 
der seine Beute auf Dornensträucher spießt. 
Auf der Grande Tranchse hasteten Truppen vor. Am 
Waffer flehende Verwundete kauerten am Straßenrand, 
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