Volltext: Die Festung im Gletscher

den Türmen und Jacken hingen wie edles Geschmeide 
die Rubintropfen der versinkenden Sonne. Die Berge 
grüßten die Scheidenden. Kalt und rauh schnob der 
Novemberwind über die Höhen. 
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Hart und unbarmherzig war der Krieg. Doch ob im 
vernichtenden Trommelfeuer der Westfront oder auf 
den verkarsteten Bergen des Balkans, ob in den Ebenen 
Rußlands oder auf den eisigen Bergen Südtirols — 
überall trug er sein eigenes Gesicht. 
Einsam wie vordem, nur manchmal von friedlichen 
Bergwanderem betreten, liegen die vergletscherten Höhen 
der einstigen Front. Wie seit Jahrtausenden toben auch 
jetzt noch die endlosen Stürme des Winters um ihre 
Gipfel, liegt der Zauber schneedurchleuchteter Sommer¬ 
nächte über den weiten Eisfeldern im ewigen Wechsel 
der Natur. 
Die mächtigen Gletscher sind zu schmucklosen Grä¬ 
bern geworden. Eingeschlossen in die grünschillernden 
Wände ihres glasigen Sarges, wandern die Kämpfer, 
die dort oben versanken, in langsamer Fahrt ihrer Auf¬ 
erstehung entgegen. 
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