Volltext: Die Festung im Gletscher

mitgeschleppt hatten, wurde als Brücke darüber¬ 
gelegt. Hier brauchten sie welsche Neugier nicht mehr 
zu fürchten, denn die aufstrebende Felswand entzog 
diesen Teil deS Gletschers dem Blickfeld der feind¬ 
lichen Wachen. 
In großen Abständen arbeitete sich die Patrouille 
schräg einen Firnhang empor. Am Fuß der Wand machte 
sie halt. Nur der Storch, von Sunnweber und Gold 
begleitet, ging weiter nach links, immer am Fuß der 
Wand entlang. 
Eine steile Rinne führte sie höher. Dünner wurde der 
Fim, und dunkles Wassereis glitzerte zwischen fest¬ 
gefrorenen Blöcken. Die Pickel erhielten Arbeit. Hell 
sprühten die Funken, wenn der Stahl auf die unter dem 
Eis liegenden Steine traf. Nach einer halben Stunde 
anstrengender Arbeit hatten sie das Ende der Rinne 
erreicht. Eine kleine Felsterraffe, mit grobem Geröll 
bedeckt, ragte wie eine Bastion auf den tiefer liegenden 
Gletscher hinaus. 
Aufmerksam schritten sie den ganzen Platz ab, 
musterten hin und wieder die Wand, die glatt und ab¬ 
weisend im fahlen Mondlicht lag, und kauerten sich 
dann hinter einen Felsklotz, der sie gegen Len kalten 
Nachtwind schützte. 
„A schöns Platzl, Herr Leitnant, eisfrei und von 
koaner Seitn eingsegn", sagte Sunnweber und sah seinen 
Vorgesetzten erwartungsvoll an. 
Der Storch erklärte: „Morgen nacht wird der halbe 
Zug den Platz besetzen, der Rest bleibt als Reserve im 
209
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.