Volltext: Die Festung im Gletscher

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wichtige Gegenstände klirrten bei jedem Schritt anein¬ 
ander und begleiteten die Marschierenden mit ihrer miß- 
tönigen Melodie. Ski, Stöcke und Eispickel waren zu je 
einem Bündel zusammengeriemt und wechselten fleißig 
die Schultern. Das reichliche Riemenzeug der Rüstung 
schnürte den Körper ein und behinderte Atmung und 
Blutzirkulation. Ehrliche vierzig Kilo wog die Aus¬ 
rüstung, die sie brauchten, um gegen Feind und Fels, 
gegen Schnee, Eis, Kälte, Lawinen und was sonst noch 
alles da oben in der wolkenumflatterten Bergwildnis 
hauste, zu kämpfen. Die Magazineure einer alpinen 
Ausrüstungsstelle ließen nicht mit sich handeln und ver¬ 
traten ihre Ansicht, daß jeder tüchtige Gebirgssoldat ein 
noch tüchtigerer Tragesel sein müßte, mit allem Nach¬ 
druck. Manchem, der ihrer Ausrüstungswut zum Opfer 
fiel, waren über der Fülle des Gebotenen die Augen 
übergegangen, und manch einer hatte hin und wieder 
eine schüchterne Bemerkung gewagt. Doch drei Worte 
erstickten jeden Widerstand im Keime: „Maulhalten 
und tragen!" Dieser milde Trost begleitete den Alpin¬ 
soldaten Jahre hindurch auf seinen weiten, mit Steinen 
geschmückten Wegen. Und die Tagesmärsche reihten sich 
aneinander und zogen die Rücken krumm. 
Hinter den dürftigen Häusern von Tschampestrin 
kam ein stattlicher Bau in Sicht: „Canazei Hotel" kün¬ 
deten weithin die großen Buchstaben. Darunter eine 
kleine, schlichte Holztafel: „Gruppenkommando". 
„Für heut hamma den Tschach*) hinter uns", knurrte 
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