Volltext: Kaiserjäger - ausharren!

„Insubordination vor dem Feind, Disziplinlosigkeit. Statt 
Beispiel zu geben, wird die allgemeine Moral unter¬ 
graben." Endlich noch als dickes Ende: „Sie melden sich 
morgen zum Bataillonsrapport!" 
wie erschlagen kauert Toni in seinem Loch. wenn er 
sich nicht vor den Kameraden schämen würde, täte er 
jetzt losheulen. Natürlich trägt er die Schuld und der 
Hauptmann ist im vollen Recht, obwohl ihn hier in der 
Mulde gewiß kein Mensch von vorne kommend gesehen 
hätte. Auch die Kameraden sind anfänglich verdattert; 
Stadler errafft sich als erster. 
„Nimm's net krumm, patrouillführer, unser Alter 
is kein wüster net, woaßt, mir sein halt alle in oaner 
nerfiösen Stimmung... aber du wirst sehn, der Major 
laßt di' scho' laufen . . . Recht hat er ja, unser Alter, 
wann a jeder so tät, wie 's eahm paßt, nacher könn' mir 
alle hoam gehen... und der Krieg is halt so a G'schicht, 
wo man noch mehra 's Maul halten muß." 
Der Toni würgt mühsam die Tränen hinunter. Er ist 
wütend auf sich selbst. Also gut, mag kommen was will, 
die Strafe wird ausgefreffen — mehr als den Kopf kann 
es nicht kosten. Trotz, Wut und Scham toben in Toni; 
angenehm verläuft die Nacht nicht und er ist froh, als 
der neue Tag graut. 
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