Volltext: Der Büchernarr

Buch... Denn es gibt nicht zwei Exemplare davon 
in Spanien. Tötet mich, Ihr Herren, ich bin ein 
Elender." 
Sein Anwalt näherte sich ihm und zeigte ihm die 
Bibel: 
„Ich kann Euch retten, schaut doch her!" 
Giacomo nahm das Buch und blickte es an. 
„Oh! und ich, der glaubte, es wäre das einzige 
Exemplar in Spanien! Oh, sagt mir, sagt mir 
doch, daß Ihr mich tauschen wollet! Die Pest über 
Euch!" 
Und er brach ohnmächtig zusammen. 
Die Richter kehrten in den Saal zurück und verkün¬ 
deten Giacomos Todesurteil. 
Giacomo hörte es, ohne zu schaudern. Er schien so¬ 
gar ruhiger und gefaßter. Man ließ ihn hoffen, daß 
er, den Papst um Gnade anstehend, ihrer vielleicht 
teilhaftig werden würde. Er wollte die Begnadigung 
nicht und bat nur, daß seine Bibliothek jener Mann 
Spaniens erhalten sollte, der die meisten Bücher 
besäße. 
Dann, als sich das Volk verlaufen hatte, bat er 
seinen Anwalt um den Gefallen, ihm die Bibel 
nur für einen Augenblick zu leihen, und jener gab sie 
ihm. 
Giacomo nahm das Buch liebevoll. Seine Tranen 
tropften auf die Blatter. Dann zerriß er es zornig, 
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