Volltext: Studien aus dem oberösterreichischen Volksleben: [Folge 1] ([Folge 1] / 1921)

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wra 's is! Narrn gibts in an iadn Stand und 
heraußt mehr wia in Narrnhäusan. Ja, ja, wanns 
in da Welt ollweil so varuckt abageht, is in fuchzg 
Jährn eh schan alls übagschnappt. Schaut mar 
an, wann heunt zween banand stehn und redn a 
Zeit! mitanand, da sagt an iada, wann s' aus- 
anandagehn: „Mir scheint, der spinnt." So hat 
bereits an iads schan sei Spinnrad! in Kopf. 
„Nervös" nennens dö Noblign und d' Landleut 
sagn „anbrennt". I will nöt streitn, wer recht hat, 
abar das sag i, daß häufti schan so übabildt sän 
ba dö Gebüldetn, daß f ganz übaspannt wem, 
und das is, wia ma sagt, da Anfang von Spinna. 
Wo is denn heunt dö alt Gmüatlikeit? Wo a 
gfunda Hamur? 
Früherszeitn Ham d' Leut schan in olla Früah 
und ba da stärksten Arbat zun singa anghöbt, 
heuntzutag lassen s' d' Köpf hänga und losn dran, 
wia wann f an Prozeß vaspielt hättn. Singa tan 
s' Hechstens in a Sunnta, und da netta, wann f' 
da Trunk in a lustige Stimmung bringt. Dö 
feinern Leut Ham freili in da Wocha ah Jntahal- 
tunga, abar, du mei Herr, flehn kunnt mar oft 
dabei, so intahaltli is 's. In dar erftn Stund 
hoaßts steif dasitzn und d' Leut mösfn, in da zweitn 
hert mar schan „Ja" und „Nein", „hi hi" und 
„ha ha", d' Weibsbrlda machan lächerlige Mienan, 
daß man dö fchen Zähnd stacht und d' Manns 
bild« drahn und zupfn in eahnre Schnauzbart und 
döstoal tan Zwicka putzn. In da dritten Stund
	        
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