Volltext: Krieg ohne Heer

Ausklang 
Getreu dem hehren Beispiel unseres obersten 
Kriegsherrn und meiner innersten Überzeugung fol¬ 
gend, diktierte jede meiner Handlungen die Unpar¬ 
teilichkeit zu den Bewohnern der Dreiländerecke, wie 
sie dort durch den historischen Begriff „Österreich" 
vereint waren. Unter meinem Kommando waren An¬ 
gehörige der verschiedenen Nationen und Religionen, 
Christen wie Juden, ohne Ausnahme im edlen Wett¬ 
eifer bestrebt, mehr als ihre bloße Pflicht zu erfüllen. 
Blicke ich zurück in die Zeit schwerer Prüfung: ihnen, 
den einen wie den anderen, gebührt in gleichem Maße 
meine Anerkennung. 
Und so harre ich jetzt, an meinem späten Lebens¬ 
abend, ruhig jener Stunde, in der eines unerforsch- 
lichen Schicksals Ratschluß mich abberufen wird. 
Doch bis zum letzten Atemzug im Diesseits umfaßt 
mein Erinnern in gleichem Danke alle, die Ihr einst 
zu mir gestanden, bereit zu kämpfen und zu sterben 
für Kaiser und Reich. Jedem: von Euch soll in glei¬ 
cher Liebe mein letzter Herzschlag gelten: denn — 
mochtet Ihr auch in unterschiedlichen Sprachen zu¬ 
einander geredet und in christlichem, in jüdischem oder 
in sonstigem Bekenntnis zu unseres urewigen Gottes 
Gnade gebetet haben — alle, ob Ihr nicht mehr oder 
noch im Leben wandelt, wäret Ihr in Einheit und 
Opferwillen die gleichen Helden. 
Darum Euch allen meinen dankerfüllten Ab- 
fchiedsgrnß! 
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