Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Für seine einzigartigen Verdienste wurde er, der 
schon das Offizierskreuz des Franz-Josefs-Ordens mit 
der Kriegsdekoration besaß, noch durch das Komthur- 
kreuz dieses Ordens mit dem Stern und der Kriegs¬ 
dekoration ausgezeichnet. 
Und während meines zweijährigen Exils ruhte 
Kamerad Storfer keine Minute. Zu meinem Glücke 
ist es ihm in einer „Odyssee" von Fährnissen unter 
Umständen, deren Erzählung allein ein spannendes 
Buch füllen würde, gelungen, der Gefangennahme zu 
entgehen und am Leben zu bleiben. Er fetzte sich bei 
allen maßgebenden Behörden und Persönlichkeiten 
des In- und Auslandes dafür ein, meine Rückkehr in 
die Heimat zu erreichen. Immer wieder ließ er mir, 
dem aller Geldmittel Entblößten, reichliche Zuwen¬ 
dungen auf umständlichem Wege übermitteln. Einzig 
diese Hilfe ermöglichte es mir, mein trauriges Los zu 
ertragen. Und als des Wackeren Bemühungen und 
Opfer endlich von Erfolg gekrönt waren und ich wie¬ 
der in Wien eintraf: da war es vor allem der getreue 
Kamerad Storfer, der sich liebevoll meiner und mei¬ 
ner schwerkranken Gattin annahm. Er räumte uns 
seine eigene Wohnung ein, verhalf mir zu einer ehren¬ 
vollen Tätigkeit für meinen Lebensabend. Und ihm 
danke ich, daß meiner kurz darauf verstorbenen Frau 
ein würdiges Begräbnis zuteil geworden ist. 
So war Storfer einer jener Männer, deren 
Vaterlandsliebe und unermüdliche Arbeitskraft, deren 
Tüchtigkeit aufvielseitigen Gebieten'und selbstlose Kame¬ 
radschaft unser liebes „Altösterreich" verkörpert haben. 
Seiner wahrhaft selbstlosen Person zu gedenken, 
erachte ich als meine Ehrenpflicht. 
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