Volltext: Krieg ohne Heer

kommando gewertet. Das kündeten dessen unverzüg¬ 
lich eingeleitete Gegenmaßnahmen. 
Und so fragte ich mich, hier am äußersten Ost¬ 
flügel der gesamten k. u. k. Kriegführung und an¬ 
gesichts des wieder zu gewärtigenden Russenangriffes, 
stets von neuem: 
Erfaßt auch unsere oberste Staatsführung die 
Rieseuausgabe dieses gleichzeitig strategisch und poli¬ 
tisch zu lösenden Ostproblems? 
Denn zweierlei waren doch die Hauptziele und eins 
das andere bedingend, weil das Nichterreichen auch 
nur eines von ihnen jedes Gelingen auf dem anderen 
Gebiete ausschloß. 
Was wäre geschehen, wenn ich vor der Über¬ 
macht die Bukowina geräumt hätte? Erstens hätten 
die Rüsten über die truppenlose Bukowina einen viel 
willkommeneren, weil gefahrloseren Weg ins Innere 
der Monarchie gefunden. Und zweitens, was im 
Hinblick auf die gesamtstrategische Lage der Mittel¬ 
mächte nicht minder schwerwiegend gewesen wäre: 
ein Verlust der Bukowina hätte nach Osten hin, auf 
Rumäniens Entschluß, sofort entscheidende Wirkung 
ausgestrahlt. 
Denn daß die militärischen Hauptoperationen 
während des Großmächteringens, wie in jedem Kriege, 
im Einklang mit den Hauptlinien der großen Politik 
zu führen waren, das bedarf nicht erst ausdrücklicher 
Hervorhebung. Nirgends aber trat dies Junktim 
zwischen Politik und Strategie so klar zutage wie am 
Ostflügel der österreichisch-ungarischen Gesamtsront 
zu Beginn des Weltkrieges. Hier bildete die Kriegs¬ 
entwicklung in der Bukowina ständig das Zünglein 
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