Volltext: Krieg ohne Heer

können, sprachen wohl für das Beziehen einer Zen¬ 
tralstellung. 
Doch mußte ich erwägen, daß ein Teil meiner 
mangelhaft vorgebildeten Streitkräfte zur Durch¬ 
führung von Operationen, die bedeutende Stoßkraft 
und Schnelligkeit bedingten, derzeit noch nicht geeig¬ 
net schien. Auch war zu bedenken, daß mir weder 
Geschütze noch Maschinengewehre zur Verfügung 
standen, viele meiner Leute noch mit dem altartigen 
Werndl-Einzellader bewaffnet waren und auf einen 
Nachschub von Kampfmitteln, dann ans eine Er¬ 
gänzung der Mannschaftsabgänge in absehbarer 
Zeit nicht zu rechnen war. Eö mußte daher ein ganz 
besonderes Augenmerk darauf gerichtet werden, 
schwere Verluste unbedingt zu vermeiden; solche 
wären aber bei weitausgreifenden Operationen aus 
einer Zentralstellung — sollten sie Erfolg haben — 
nicht hintanzuhalten. Nebst diesen sprachen aber auch 
noch andere gewichtige Gründe militärischer, politi¬ 
scher und wirtschaftlicher Natur dagegen, den 
Kamps aus einer Zentralstellung aufzunehmen. 
Der ressourcenreiche Teil der Bukowina, das 
Flachland und die Bahnverbindung mit dem noch 
neutralen Rumänien über Ztzkany hätten aufge¬ 
geben und das ganze Grenzgebiet gegen das benach¬ 
barte Königreich dem Feinde überlassen werden 
müssen, waö mit Rücksicht auf die österreichfeindliche, 
kriegslustige Stimmung des rumänischen Volkes 
politisch unklug gewesen wäre. 
Aus diesem Grunde entschloß ich mich — die 
taktischen Schwächen einer ausgedehnten Kordon¬ 
stellung wohl kennend — auf Operationen aus einer 
91
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.