Volltext: Spätgotische Kirchenbauten in Ostbayern [21]

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Laufe der Jahrhunderte. Die Erneuerung lehnte sich an den neu 
gotischen Formenkanon an. Das Erhaltene vermag kein ganz klares 
Bild der Entwicklung zu geben. Den sehr einfachen nur aus „Nasen“ 
gebildeten Maßwerken, folgen im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts 
reichere Dreipaß-, Vierpaß- und Fischblasenmuster (Abb. 47), die dann 
nach der Jahrhundertwende durch sich überschneidende geometrische 
Bogen- und Linienmuster abgelöst werden (Abb. 65 u. 71). 
7. Der Turm 
Die Gestaltung der spätgotischen Türme ist in Altbayern durch 
aus nicht so einheitlich wie in anderen Gauen. Man trifft die mannig 
faltigsten Formen. Nur wenige Türme weisen eine gewisse Vollendung 
im Sinne der Spätgotik auf. 
Die verschiedenen Arten der Türme lassen sich auf folgende 
Typen zusammenfassen: 
a) Der gänzlich ungegliederte Viere ck türm. 
Abb. 29. Er kennt keine Rücksicht 
auf künstlerische Momente. Seine 
Funktion ist es, stark und hoch zu 
sein. Der wehrtechnische Zweck 
steht im Vordergrund. Da der 
Turm in der spätgotischen Zeit 
seine militärische Rolle noch nicht 
ausgespielt hat, wird noch da und 
dort der ganz nüchterne Viereck 
turm gebaut, wie ihn die romanische 
und vorromanische Zeit baute (Re 
ste in Triftern, Münchham, Erlach 
und vielen anderen Orten). Aller 
dings sind manche derartige Türme 
später umgebaut worden (Julbach, Eholfing, Engertsham, Neukirchen 
v. W.), aber einige haben noch die ursprüngliche Form: Heißprechting 
(Bez. Eggenfelden), Hals, Hutthurm (1483) und Oberdietfurt.
	        
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