Volltext: Bürgerbuch des Marktes Ried im Innkreis 20. Heft.

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Behausung bezeichnet. Eine Barbara Polhamer brachte 
diesen Besitz in die Ehe mit dem Bürger und Bildhauer 
Ludwig Vogl (um 1636). Später war das Brauhaus 
im Besitze der Familien Mayr, Wihrer und Klöpfer (bis 
vor 1815). Vom oberen Platz gelangte man in den Spi¬ 
tal h o f, der von der Sebastianskirche und den Spital¬ 
gebäuden (später Normalschule, heute Hilfsschule) um¬ 
schlossen wurde. An den Hof grenzte die Spitalmühle 
(Wohlmayrgasse Nr. 5). Als Spitalmüller werden im 
18. Jahrhundert erwähnt: Grillnauer (1717), Wurmb (1732), 
Obermayr (1770), Maisriemel (seit 1777). 
Vom oberen Platz führte die P r i e st e r z e i l e (jetzt 
Schwanthalergasse) zum alten Friedhoftor bei der Markt¬ 
schule (Kirchenplatz Nr. 22), die nach der Errichtung der 
Normalschule im Spitalgebäude in den Besitz des Malers 
Schock überging. 
Das T o r h a u s, das den oberen Platz abschloß 
(Braunauertor), wurde von dem ersten Marktdiener be¬ 
wohnt- Im Jahre 1812 verkaufte die Marktgemeinde das 
Torhaus mit zwei Gewölben an Felir Kaltenegger um 
700 fl. 
Auf dem Hinteren Platze (Roßmarkt) befanden sich 
nebeneinander drei Brauereien. Die größte Brauerei Rieds 
war auf dem Hause Nr. 27 (heute Genossenschaftsbrauerei): 
im 18. Jahrhundert Eigentum der weitverzweigten Familie 
Jungwirth. Die Vergrößerung der Brauerei vollzog Johann 
Georg Neuhauser aus Henhart, der 1769 die Witwe Maria 
Ursula Jungwirth heiratete. Im 19. Jahrhundert wirtschaf¬ 
teten auf diesem Brauhaus die Claudi. Sie stammten aus 
Kirchheim und ließen sich seit dem Jahre 1760 dauernd in 
Ried nieder. 
Aus dem Hause Nr. 29 hauste der „Bräu am Tor". 
Im 17. Jahrhundert war diese Brauerei im Besitze der Fa¬ 
milie Stöger. Später kam das Haus in den Besitz der 
Marktkammer und wurde als Brauerei aufgelassen. 
Die dritte Braugerechtigkeit war an das Haus Nr. 33 
gebunden. Als Besitzer wird die Familie Haidenthaler 
erwähnt. Nach 1810 wurde die Brauerei stillgelegt. 
Das Münsterer Torhaus, das dem zweiten 
Marktdiener als Wohnung zugewiesen war, wurde im Jahre 
1812 um den Preis von 317 fl. an den Taglöhner Michael 
Resch verkauft. 
Im oberen Vormarkt seien erwähnt das Brau¬ 
haus in der Bayrhammergasse 3 („Goldener Stern"), das 
Leinweberzechhaus (Vorstadtgasse Nr. 11), die Marktschrei¬ 
berei (Vorstadtgasse Nr. 16), die Hofmühle (Zeller 1544, Heiß
	        
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