Volltext: Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie Eilfter Theil. Zwölfter Theil. (11/12 / 1840)

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del eines überwundenen Feindes als Becher zu ge— 
brauchen. 
»Ein graͤßlicher Gebrauch,« sagte Milohne w, 
Sdoch ich sah in deinem Vaterlande schon des Selt⸗ 
samen und Schauderhaften genug, um darüber nicht 
zu erstaunen. So die eherne Lampe, die ich in dei⸗ 
nem Hause sah, und die mir im Wundfieber wun⸗ 
dersame Dinge vorgaukelte ee 
2Ihr habt wohl Recht,« antwortete Bogoris, 
»diese Lampe unheimlich zu finden. Auch mir kam 
sie stets so vor, wenn ich diẽ seltsamen Zeichen auf 
der Schale und die klugschauenden schöngearbeiteten 
Maͤnnlein betrachtete. Doch gehört dies Kunstwerk 
nicht mir, sondern meiner Ladiska, welche die 
Lampe von ihrer Mutter erbte und sich besser darauf 
versteht. Daher ich euch nichts Naͤheres darüber sa⸗ 
— 
Mir kommt,« fuhr Milohnew fort, »die 
Lampe fast noch grauenhafter vor, als jener Becher.« 
»Auch mir,« erwiederte Bogoris. Aber kein Wun⸗ 
der, stammte mein Weib doch von der berühmten 
Zauberfuüͤrstin As la. Oft wenn sie vor der bren⸗ 
nenden Lampe stand, unverstaändliche Laute und zau⸗ 
berhafte Worte murmelnd, gab sie vor, in den bunt— 
flackernden Flammen den Geist ihrer Mutter zu se— 
hen und mit ihm zu reden, wie auch meine Tochter 
nun thut. Seit dem steht sie dem Hauswesen mit 
sinniger Klugheit vor, und Alles, was sie unternimmt, 
helingt ihr 575 
2Also Hexenbrut,« murmelte Milohne w vor 
sich hin. Eisigkalt ergriff es sein Herz und diese Vor⸗ 
stellung und der Wahn, seine Liebe sey nur ein Werk 
ihrer Zauberkuͤnste, draͤngten augenblicklich jedes Ge⸗
	        
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