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bereit gehaltenen Rocken, und spinnen mit, wodurch
sich das Garn Aller wundersam mehrt. Oft hören
die Maͤgde bei offnem Fenster das eilige Aechzen
dieser kleinen Frauen. Ruft nun eine: Hufsch!
husch! zum Fenster hinaus, so fliegt gleich ein blu—
tiger Kopf oder Fuß herein, mit dem graͤßlichen Be—
scheide: Ihr habt zur Jagd geholfen, helft
nun auch verzebren. Der böse Feind ists, der
diese freundlichen Undinge so schrecklich verfolgt. Oft
graäbt der Landmann beim ackern einen blutigen Kbr—⸗
per aus, der ihm aber unter den Haͤnden verschwindet.
Wenn in der Gegend von Slaup eine Wochnerin
stirbt, so legt man einen Schwamm, ein Gefaͤß mit
Wasser, und Linnen zu dem Kinde, damit die Woch
nerin, die allnächtlich ihr Kind besucht und stillt, es
auch haden kan.
Der oben erwaäͤhnte Abgrund Macocha ist eine
der merkwürdigsten unterirdischen Höhlen Maährens.
Die obere Oeffnung ist 53 Klafter lang, und 835 Klaf—
ter breit. Die Tiefe betraͤgt 162 Klafter lang —
also um 22 Klafter mehr, als die doppelte Höhe
des Stephanthurmes zu Wien. — Die Waͤnde der
Schlucht werden von vielen eckig hervorragenden Fels—
stücken gebildet, und daß diese locker sind, macht das
Befahren der Kluft um Vieles gefahrlicher. Der
Boden unten ist sehr uneben, mit vielerley Graͤsern
bewachsen, von einem, aus mehreren Quellen ent—
standenen Bache durchflossen, der eine Stunde weit
unter der Erde fortlauft, dann zu Tage kommt,
Punka heißt, und in die Zwitta faͤllt — ist von
dischottern Fröschen Eulen Schnecken, und mon—
nigfachen andern Insecten bewohnt. Den Namen
Macocha — Stiefmutter — erhielt sie, weil eine
Frau ihren kleinen Stiefsohn in diesen Abgrund schleu—
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