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hat, und durch den ungezogenen Bastard Faul—
conbridge die aͤrgsten Schmaͤhungen auf den Her—
zog schleudert, den er, in Richar d's Löwenhaut,
die der Herzog als sehr zweideutige Trophädem Er—
mordeten abgenommen, prunken und die empfange—
nen Beleidigungen als ein Mensch aufnehmen laͤßt,
dem der Verstand sein Recht zu behaupten mangelt,
und dem der Muth fehlt sich zu raͤchen. Die Ach⸗
tung, mit der ihn der König von Frankreeich, sei—
ner Würde gemaͤß, behandelt, und die Heldenworte,
die er spricht, bilden dazu den schneidensten Kontrast.
Sobald die Schlacht beginnt, wird der Herzog von
Oesterreich durch den Bastard erschlagen, der des⸗
sen Kopf auf die Buͤhne bringt und veraͤchtlich hin—
wirft. Doch darf hier nicht vergessen werden, daß
Shakspeare keineswegs eine historische Person
schildern wollte, sondern in seinem Herzoge, die Per⸗
sonen der beiden Hauptfeinde Richard, Leupolt
von Oesterreich und Limoges vereinigt.
Diese Schilderung suchte der große Unbekannte,
Sir Walter Scott, in seinen Kreuzfahrern
noch mehr auszudehnen und auszumahlen, indem er
den Herzog und sein Heer, den Nachrichten jener
abgeschmackten englischen Chroniken, über das viehi⸗
sche Aussehen der Oesterreicher, ziemlich treu,
auf das veraͤchtlichste schildert, und ihn auch darnach
von Allen behandeln laͤßt. Merkwürdig ist von Al⸗
lem, daß viele,Leupolden lügenhaft beige—
legten Fehler, z. Bo seine rohe Pracht, sein unbaͤn—
diger Zorn, der, wo nur etwas Fassung und Geistes⸗
gegenwart einen Zwist mit Ehren zu Ende gebracht
haͤtte, in Ausbrüchen roher Wuth sein Recht zu be—
haupten sucht, aus Rich ard's wirklichem Charak—
ter entnommen sind. Ueberhaupt schildert er unsern