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Zahlreicher noch als diese Vesten, umgaben be⸗
lebte Ortschaften zwisg . enen in den Thaͤlern und
Flaͤchen sich ausbreitende an beiden Ufern der Etsch
und Passeyr die alte Hauptstadt, die erst unter
den Grafen von G, welche Insbruck zur
Hauptstadt erhoben, 17 Ansehen. und ihren Wohl⸗
stand verlor. Das chloß Tyrol oder Tyroli
steht bei den Landesbewohnern in hoher Achtung. Als
Kaiser Sigismend, nachdem er den Herzog von
OberbsterreiaCyrol) Friedrich mit der
leere 7 asche genannt, in die Reichsacht erklaͤrt
hatte (weil dieser dem Pabste Johann dem Drei—⸗
undzwanzigsten, sein Wort nicht brechen wollte), den
Tyrolern zumuthete, ihm den Huldigungseid
zu leisten: entschuldigten sich diese mit der Erklaͤrung,
es sey alte unverbrüͤchliche Sitte bei ihnen, Keinen
als ihren Fürsten zu erkennen und zu huldigen, als
dem, der ihre uralte Burgveste Tyrol inne habe
Eried rich hatte sie besetzt), und damit entgingen
fie dem Ungemach, einen Fremden huldigen zu
müssen. Diese unerschütterliche Anhänglichkeit an
ihre rechtmaͤßigen Beherrscher, haben die biedern Al⸗
penbewohner bis in die neuesten Zeiten durch Wort
und That an den Tag gelegt.