Volltext: Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie Eilfter Theil. Zwölfter Theil. (11/12 / 1840)

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schlechte Nachbarschaft, und Mathaͤus von Stern— 
berg so wie Heinrich von Lipa seyen auch, auf Raub 
und Plünderung ausgehend, nach Ungarn mit be— 
waffneter Hand gekommen, er koönne daher seine 
Ritter von ähnlichen Zuügen nicht abhalten, bevor 
nicht der Böhmenksönig den Seinigen die feindseligen 
Einfaͤlle untersage. I 
Mit der einzigen Tochter Bielkos, die an 
Blasius von Podmanin verheirathet war, 
kam Lednitz in den Besitz dieses letzteren, dessen 
Enkel Johann und Raphael selbes zu einer wahren 
Rauberhöhle umstalteten. Ihre Raubzüge glichen 
ordentlichen Kriegen, denn mehrere hundert, ja tau⸗ 
send Mann, aus Pohlen, Maͤhren, Schlesien und 
Ungarn sammelten sich um ihre Fahnen, wurden 
ordentlich unter Hauptleute eingetheilt, in Eid und 
Pflicht genommen, und verhalten, nach wohl erwo⸗ 
genen und militärisch entworfenen Plaͤnen den Krieg 
gegen den Feind — das heißt, gegen jedermann, 
den es der Mühe lohnte, zu berauben, — selbst 
gegen feste Städte und wohlverwahrte Burgen zu 
führen. Uiber dem unglücklichen Lande waltete eben 
damals jene schreckliche Zeit der Anarchie, wo Fer—⸗ 
dinand J. mit Zaäspolya um Ungarn s Thron 
stritt, und unter dem Vorwande der Anhaͤnglichkeit 
an einen der Herrscher, einzelne Machthaber sich un⸗ 
gestraft jede Gewaltthat erlauben konnten. End— 
lich ward Ferdinand J. durch seines Gegners 
Tod (1540) Alleinherrscher in Ungarn, und seine 
Bemühungen, die Ruhe im Innern des Landes 
herzustellen, konnten mit Kraft unterstützt werden. 
So traf im Reichstage 1542 auch die Brüder von 
Podmanin die Reichsacht, die jedoch nicht vollzogen
	        
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