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tei an. Nicht so unser Hugo, obwohl die beiden
Kuenringer ihn, der Naͤhe wegen, bitter kraͤn—
ken konnten, blieb er unerschüttert der Pflicht gegen
seinen Herrn und Kaiser treu, sein Erstgeborner mit
ihm gleichen Namen führend, stritt an Rudolphs
Seite mit Ruhme, des Verdienstes Frucht. Dar—
um gürtete des Kaisers Hand dem jungen Hugo
selbst zu Wien das ritterliche Schwert um, und
sah mit Vergnügen zu, wie beim festlichen Spiele
der hundertjaͤhrige Otto von Haslau mit unserm
jungen Hugo, dem Sohne seines Ur-Neffen, zier—
lich Lanzen brachh .
Welche Freude mußte der alternde Hugo nicht
über seinen ausgezeichneten Sohn empfinden. Mit
ihm und seinem zweiten Sohne Heinrich lebte
Hugo noch⸗ bis 1287 auf seiner Burg Lichten—
fels, dann übergab er seine Besitzungen seinen bei—
den Kindern, und trat als Layenbruder in das Stift
Zwettel, wo er im folgenden Jahre sein Gelübde
ablegte, und sich in seinem neuen Stande die Ach—
tung seiner Vorgesetzten und die Liebe seiner Mitbrü—
der erwarb, wie sein Abt Ebro erzaͤhlht.
Was ihm als Mönch begegnete, wurde erst
nach seinem Ableben bekannt, durch seine Vettern
die Herren von Cheyau. Erx besuchte einst seinen
geliebten Freund Alold von Cheyau auf seiner
Burg zu Chambek. Als er wieder Abschied nahm,
gab ihm Aloldiein Talent Pfennige, um sich darum
ein neues Ordenskleid machen zu dassem, mit Thra—
nen im Auge entfernte sich Hugo in sein Kloster
eilend. Alold ging in den nahe gelegenen Wald,
um in diesem Tempel der Natur, wie er gewohnt
war, in einsamer Stille zu weilen. Da fand er nun
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