Volltext: Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie. Neunter Theil. Zehnter Theil. (9/10 / 1840)

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tei an. Nicht so unser Hugo, obwohl die beiden 
Kuenringer ihn, der Naͤhe wegen, bitter kraͤn— 
ken konnten, blieb er unerschüttert der Pflicht gegen 
seinen Herrn und Kaiser treu, sein Erstgeborner mit 
ihm gleichen Namen führend, stritt an Rudolphs 
Seite mit Ruhme, des Verdienstes Frucht. Dar— 
um gürtete des Kaisers Hand dem jungen Hugo 
selbst zu Wien das ritterliche Schwert um, und 
sah mit Vergnügen zu, wie beim festlichen Spiele 
der hundertjaͤhrige Otto von Haslau mit unserm 
jungen Hugo, dem Sohne seines Ur-Neffen, zier— 
lich Lanzen brachh . 
Welche Freude mußte der alternde Hugo nicht 
über seinen ausgezeichneten Sohn empfinden. Mit 
ihm und seinem zweiten Sohne Heinrich lebte 
Hugo noch⸗ bis 1287 auf seiner Burg Lichten— 
fels, dann übergab er seine Besitzungen seinen bei— 
den Kindern, und trat als Layenbruder in das Stift 
Zwettel, wo er im folgenden Jahre sein Gelübde 
ablegte, und sich in seinem neuen Stande die Ach— 
tung seiner Vorgesetzten und die Liebe seiner Mitbrü— 
der erwarb, wie sein Abt Ebro erzaͤhlht. 
Was ihm als Mönch begegnete, wurde erst 
nach seinem Ableben bekannt, durch seine Vettern 
die Herren von Cheyau. Erx besuchte einst seinen 
geliebten Freund Alold von Cheyau auf seiner 
Burg zu Chambek. Als er wieder Abschied nahm, 
gab ihm Aloldiein Talent Pfennige, um sich darum 
ein neues Ordenskleid machen zu dassem, mit Thra— 
nen im Auge entfernte sich Hugo in sein Kloster 
eilend. Alold ging in den nahe gelegenen Wald, 
um in diesem Tempel der Natur, wie er gewohnt 
war, in einsamer Stille zu weilen. Da fand er nun 
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