Volltext: Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie. Neunter Theil. Zehnter Theil. (9/10 / 1840)

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Augenblicke auf sein Roß, eilte in das Stift Zwet⸗ 
tel, und flehte die Gebenedeyte am Hochaltare da⸗ 
selbst um ihre Fürbitte an; wie die Legende es er— 
zaͤhlt, erschien ihm die Gnadenreiche, trö— 
stete ihn, und heilige Ruhe war der Exr— 
folg dieser Erscheinung. Spaͤterhin in der 
stillen Woche am Vorabende des Festes der Aufer⸗ 
stehung Christi war er in seiner Burg-Capelle hin—⸗ 
gegossen im Gebete vor dem Bilde des Gekreuzigten, 
der ihm mit freudigem Antlitze erschien, sich mit ihm 
besprechend, da pochte sein Hauspfleger an die Thü— 
re, trat schnell zu Hugo'n und — der Heiland war 
verschwunden. Seinem Vetter Alold von Cheya ver⸗ 
traute er beide Erscheinungen, dessen Söhne sie nach 
Hugos Tode den Brüdern zu Zwettel bekannt 
machthen. 
Wer da weiß, wie der Andacht höchste Gluth 
den Menschen aus sich selbst hinauswirft, wie in der 
Stunde religiöser Begeisterung bei gespannten Ner⸗ 
ven, dem so Gehobenen das als Wirklichkeit erscheint, 
was doch nur Frucht entzündeter Einbildungskraft 
ist, wird der Legende Sinn zu deuten verstehen, und 
den Schlüssel zur Erklaͤrung derselben haben, ohne 
den Erͤhler jeder eit der ůge beschuldigen zu dülrfen. 
Die ernsten Begebenheiten, die sich 1278 Ver— 
derben bringend uͤber Oesterreich waͤlzten, zogen 
Hugo's Auge wieder zu dem Irdischen herab. Der 
gedemüthigte, durch die Nichterfüllung einiger Frie— 
denspunkte von 1276 sich gekränkt fühlende, von 
seiner ihn höhnenden Gattinn aufgereizte Ottokar 
suchte aufs Neue sein-Heil im Kampfe. Die beiden 
Heinriche von Kuenring zu Weitra, der aäͤl— 
tere und der jüngere, schlossen sich an Ottokars Par⸗
	        
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