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Die Veste Oberlichtenwald in
Steiermark.
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MNun den Knotenstab zur Hand, und den Berg
hinan, zur stattlichen Burg hinauf! Stufen erleich—
tern den Gang, und eine Bank. vor dem emporstre⸗
benden Fels spendet dem Wanderer, Kühlung, und
gewahrt ihm den freundlichen Ausblick über den un—
ten liegenden · Markt, über der Save grüunlichen
Wellenspiegel, und auf das nahe Gebirge, welches,
hier duster schattend, Krainland einschließt, das die
Natur mit so wundersamen Schopfungen verherrlich⸗
te. — Keine lange Pause, Wandersmann! Munter
die Schritte weiter gefördert, kannst ja bald in's
gastliche Schloß, kommst zu guten, lieben Men⸗
schen! Sieh den Berg, den vor wenigen Jahren noch
Dornengebüsch umzog, zu heitern Rebengelaͤndern
sind seine Waͤnde umgeschaffen! Schützende Mauern
und trennende Schanzgraͤben umzingelten vor ein
Paar Decennien noch das Schloß, aber die Mauern
sind niedergebrochen, verschüttet die Graͤben, eine
Ebene ward hierher gezaubert, und mitten in einem
Garten prangt jetzt die trotzende Veste. Jetzt ist
der Gipfel erreicht, und sieh, ob dem weit geöffneten
Thore, ob dem grauen Wapenschilde steht der sinnliche
Spruch gemeißelt
Geduld überwindet Alleess.
GHGabe Dank für diese treffliche Lehre, du ehrli⸗
cher Alter! Ja, Geduld trotzt sanft laͤchelnd Gefahren
und Hindernissen, und umwandelt im Paradiese Ge⸗
klipp und Moorland. Geduld heißt der von Gott