Volltext: Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie Fünfter Theil. Sechster Theil. (5/6 / 1839)

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sucht, oder wir haͤtten weniger — Liebkranke zu 
pflegen. WW 
Das alte Thor der Burg ist vermauert, und das 
jetzige liegt dem Eingange durch den Thurm des 
Burgwartes“ gegenüͤber. Das merkwürdigste der 
Franzensburg und ein unangefochten echtes Alter⸗ 
thum aus der ruhmvollen Zeit Oesterreichs unter 
dem Heldenstamme der Babenberger ist die Purgka— 
pelle. Dieses berxühmte, unter dem Namen capella 
speciosa bekannte Kunstwerk ward dem heiligen Jo⸗ 
hann dem Taufer zu Ehren von Herzog Leupolt 
dem Ruhmvollen zu Kloster-Neuburg ne— 
ben dem Dome Leupolt des From men präaͤchtig 
und schön aus Marmor erbaut. Die bsterreichische 
Pfarrgeschichte, ein anerkannt verdienstliches Werk 
beschreibt sie also: All eis verrieth von Innen 
und Außen die goͤthische Bauart; das ho— 
hesspitzig zulaufende Gewölbe ruhte auf 
oͤraͤch tigen Saäulen, die auch dem Chore 
zur Stütze dienten. Die Wändeund der 
Chor waren im Innern stark mit Mar—⸗ 
mor belegt, die hohen Fenster mit gläser— 
nen Scheiben geziert, welche nach der 
damaligen Sitte mit verschiedenen Bil— 
dern bemalt waren, und die ganze Da— 
chung bestand aus zinnenen Schindeln. 
BHerzog Friedrich der Streitbare vermehr— 
te das Einkommen dieser Kirche. Gleichfalls O tt d⸗ 
kar, welcher sie von der Vogtei der Castellane von 
Kreutzenstein befreite. Kaiser Albrecht der Erste 
beschenkte sie mit einem ganzen Bauernhofe. Ihr 
Ven begann im Jahre 1220 und schrittrasch der 
Vollendung entgegen. Um zwei Jahrzehende über—⸗ 
stiege sie bereits das Alter von sechshundert Jahren,
	        
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