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nur, wer es sieht, wenn die scheidende Sonne es
von rückwaͤrts beleuchtend, selbes wie mit einem
Strahlenkranze umgiebt! Am Boden der Kapelle liegt
ein Grabstein der Karthause zu Mauerbach. Unter
diesem heiligen Gebaͤude ist die Gruft des Burgherrn
gelegen ·⸗··
Linker Hand fuͤhrt der Weg durch einen dichten
Nadelwald, der sich wie ein Zauberband darum
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schweizerischer Bauarty welches mit allen Erforder—
nissen einer kleinen Landwirthschaft versehen ist, und
wo selten Ziegen und fremdes Geflügel gehalten
wird. Unten ist die Wohnung der Maierleute ange⸗
bracht, darüber drei Gemaͤcher, umsichtig ange—⸗
legt und mit alten Gemaͤlden, Schnitzwerk, einigen
Stücken altherstammender Tischlerarbeiten und Ta—
peten geschmückt. Die Aussicht von der Gallerie des
Hauses wird durch den ringsumschließenden Nadel⸗
wald beschraͤnkt, dadurch aber das Ganze heimischer,
natürlicher gemacht, so daß dieses liebliche Bild des
stillen laͤndlichen Lebens nur bei Wenigen die ge—
wünschte Wirkung verfehlen wird.
Unferne von diesem Bilde heiteren Friedens zieht
ein ernst und schaurig mahnendes Mahl unsere Auf—
merksamkeit auf sich. Es ist die Ritter- oder Ge—
richtssaͤule (RutlandsRügelandssäule, auch Juris—
dictions⸗Saͤule genannt) die uns an alle Graͤuel der
ihr Recht und Gericht- eigenmaͤchtig und gewaltsam
übenden Ritter erinnert. Dieses auf die Grundherr⸗
lichkeit des Gaues gegründete Recht anzuzeigen er—
hebt sich auf einer hohen Säule das Bild eines ge⸗
harnischten Ritters. Aus mehreren Stücken grauen
Marmors bestehend, welche vor sechshundert Jahren
den Chor der Prachtkapelle Leupold des Ruhm—