— ——
8*
9
24
dessen Gipfel bloß für dieses einstige Schloß Raum
hat, daͤs nun ganz im Schutte liegt. Ein einziger
viereckiger Thurm ohne Dach steht noch da, der zwar
oben ein Fenster, aber keine Thüre, folglich keinen Ein—
gang hat. — Da diese und aͤhnliche Vesten, wenn auch
nicht von den Türken erbaut, doch von ihnen lange Zeit
besessen, renovirt, reparirt, verstaͤrkt, und zu ihrem Ge⸗
brauche eingerichtet worden sind, so scheint es, daß dieser
Thurm von ihnen zum Gynecaum (Wohnungen
der Weiber) bestimmt war, in welchen man nur von
dem schon verfallenen Nebenthurme gelangen konnte,
um so mehr, da an der aͤußern Mauer noch Spu—
ren einer steinernen Treppe sichtbar sind. Doch wäre
es willkührlich, die Erbauung solcher Thürme, oder
die Erfindung solcher Vertheidigungsanlagen den Tür⸗
ken zuzuschreiben. Jahrhunderte früher, eh sie diese
und andere Burgen in Besitz hatten, baute man
Thürme ohne sichtbare Eingaͤnge, oder doch ohne
Eingaͤnge am Boden, besonders wendete man dies
bei Wartthürmen an, was auch dieser Thurm ge⸗
wesen zu seyn scheint, da er besser und fester gebaut
ist, und alle andern Ruinen weit überragt. Was
durch mehrere Jahrhunderte den meisten festen Schlös⸗
sern gemein war, kann nicht für eine Erfindung der
spaͤter eingedrungenen Türken gelten. Möglich aber,
daß sie den vorgefundenen Bau zu ihrem Zwecke be⸗
nützten. Haͤtten sie dergleichen Thürme gebaut, so
waͤre es nach dem Muster der vorhandenen Xsten
geschehen, und doch nicht ihre Erfindung. Die verfallene
Ringmauer ist von Schatzgräbern hier und da durch—
r Die Goens n ringeherum hoher Vu—
* igsherum hoher Bu⸗
— —