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Die Muinen von Neifenstein in Ober—
Steiermark.
Ueber die Pöls zurück hinauf gen Pols—
hals, erreicht man auf! dem kürzeren Wege uüͤn z⸗
markt. Der Fußpfad führt von da dem schönen
fürstlichen schwarzenbergischen Schlosse Neifen—
stein naͤher, naͤher als wir es wuͤnschten. Wir sa—
hen hier ein Schloß „das einst Fuͤrsten bewohnten,
in Erummer derfolten wic sahtn base Snnnne
die maͤchtig den Berg herab roliten „die friedlichen
Hütten der Bauern an ihrem Fuß e zerschmettern,
die Zaune ihrer Aecker und Gaͤrten zerstbren, hre
Wiesen und Gründe mit Steinhaufen bedecken. —
Noch vor drei Jahren war eine Meierei hier; noch
ist ein Felsenkeller hier, der unter die gebßten und
besten Keller Steier marks gehört, dessen Ruhm
jeder alte Weinhaͤndler in Obersteiermarkkennt
— und er muß einstürzen, weil der Pfleger es für
gut fand, das alte Eisenwerk, Schließen u. s. w.
aus den Mauern ziehen zu lassen, um einige Gro—
schen für den Fürsten und für sich zu gewinnen!
Nein! das kann der Wille eines Fürsten, wie Jo⸗
eph Schwarzenberg, nicht seyn, daß die
Trümmer der Schlosser seiner Vorfahren das Eigen.
thum seiner Unterthanen vernichten; daß der schubde
Gewinn eines Stückes verrosteten Elsens das Denk⸗
mahl der Wohnstaͤtte einer der edelsten steierischen
Familie vertilge! Das erlauchte Haus der Schw —
zenberge wird nicht in Steiermark Eisen und
Bausteine aus den Denkmahlen der Familiengeschichte