Volltext: Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie. Erster Theil. Zweyter Theil. (1/2 / 1839)

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S. BGBRGVI. A. COXNI. IVN. RIVLIAP. 
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Mehr als alle bisher betrachtete Steine und 
Bildnisse, fesselten zwei andere Denkmale meine 
Aufmerksamkeit auf sich. Diese waren erstlich, ein 
sehr langer und niedriger Stein, die Halbgötter 
im Kampfe mit wilden Thieren darstellend, dessen 
mythologischer Sinn vielleicht auf den ursprünglichen 
alten Zustand dieser Gegend hindeutet. Er ist noch 
ziemlich wohl conservirt und die Arbeit verräth die 
Hand eines geübten Künstlers. Der andere, von 
lͤnglich viereckigter hoher Form und nicht minder 
von der Meisterhand eines römischen Künstlers, zei— 
get eine nackte jugendliche Frauensperson, deren 
Beine graͤßlich auseinandrr gespannt und an Ringe 
geschmiedet sind, höchst ausdrucksvoll und kührend. 
Die vollen Lenden sind mit Leinen nur leicht um⸗ 
wunden. Das Haupt neigt sich verschmachtend seit⸗ 
waͤrts gegen den Boden. Ein nackter, markvoller 
Henker foltert die sanfte Dulderinn' mit Ruthen⸗ 
schlaͤgen und allerlei Torturen. Wahrscheinlich eine 
Maͤrtyrinn des christlichen Glaubens! 
Die heutigen Bewohner dieser Gegenden wissen 
nicht, daß einst ihre Vorfahren, die Anpflanzer ih— 
res vaterlaͤndischen Bodens, in den olympischen 
Spielen den Sieg davon trugen ), daß eben dieser 
—— 
) Zu Altenburg im Kainachthale fand man bei Gra⸗ 
bung eines Kellers einen Stein, der in griechischen 
Reimen die Inschrift enthielt, daß der Bewohner 
des Hauses drei Mal in dem olympischen Spiele 
den Sieg davon getragen und zum Andenken dessen, 
— Wohnung mit diesem Stein habe zieren 
assen.
	        
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