Volltext: Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie. Erster Theil. Zweyter Theil. (1/2 / 1839)

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J. 
wie eine neuere Umstaltung dieser Burg nur in den 
angeführten Jahreszahlen zu erkennen ist. Der 
Thurm, die äußern Mauern, welche in ihrer Be— 
grenzung unveraͤndert geblieben, stehen noch fest; 
letztere sind an der Suͤdseite gegen zwei Klafter dick, 
und können noch lange der Verheerung trotzen. Der 
Umfang des Ganzen ist beträchtlich, und Emmer—⸗ 
berg war in jenen Zeiten eine stattliche Burg. So 
verheert und verwüstet ihr Inneres ist, so mahle— 
risch schön bildet sich die Ruine von außen. Emmer— 
berg wurde noch im Jahre 1760 von den Grafen 
von Heissenstam bewohnt. Als die Burg an— 
fing baufällig zu werden, und die Reparatur beson— 
ders wegen Mangel an Wasser mit Beschwerde und 
großen Kosten verbunden war, wurde sie theilweise 
abgebrochen, und von dem Materiale ein Wohn— 
haus auf der untern Haͤlfte des Berges erbaut. Der 
Dachstuhl von Eichenholz mit Ziegeln eingedeckt, wur⸗ 
de erst vor fünfzig Jahren verkauft, seit welcher Zeit die 
alte Burg ganz der Verwüstung preis gegeben wurde. 
Das neue Gebäaͤude ist vorwaͤrts einen Stock 
hoch, und der Hof mit einer Mauer umschlossen. 
Man ist hier wohl des Bergsteigens überhoben, doch 
seltsam contrastiret dieses Haus mit der schon zer— 
störten alten Burg; selbst ein Prachtgebäude der 
neueren Baukunst konnte den Eindruck der Größe 
und Erhabenheit der Ruinen wohl stören, aber nie 
überwiegen. — Unfern von Emmersberg, bei 
Dreistetten hinab, auf dem mittleren Hügel, stand die 
nachbarliche Veste Tachenst ein; niemand wird an je⸗ 
nem Schutthaufen, den Moos und Baͤume bedecken, 
die Burg der Tache n st einer, eines berühmten und 
tapferen Rittergeschlechtes erkennen. Nur in Urkunden 
und dem muͤhsamen Forscher ist ihr Andenken bewahrt. 
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