Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

4 
37 — 
mit belehnte, der sich durch besondere Treue gegen 
den Herzog verdient gemacht hatte. Diese Familie 
soll Thernberg bis zu ihrem Erlbschen mit A n⸗ 
dreas und Johann Duͤr 18580 besessen haben. 
Wichtiger wurde der darauf folgende Besitzer An⸗ 
dreas Thonradl 1542. Die neue Lehre Lu— 
thers, deren Anhaͤnger mehr von Partheienwuth 
und der einmal entzündeten Flamme des Kriegs und 
der Verheerung, als dem Geiste ihres Lehrers be⸗ 
sellt, Deutschland und Boöhmen verheerten, 
und mit dem Jammer eines dreißigjaͤhrigen Krieges 
uͤberzogen, verbreitete sich auch in Oesterre ich, 
und drohte dem bisher ruhigen Lande mit dem schreck⸗ 
lichen Leiden eines religiösen Wahnkrieges. A 
raädl, der eifrigste Verfechter der evan gelischen Re⸗ 
ligton, that alles mögliche, sie empor zu bringen, 
und zu erhalten. Seine Nachkommen bekannten sie 
bis zu ihrem Aussterben beinahe gegen hundert Jahre. 
Noch gegenwaͤrtig trifft man in den benachbarten 
Gebirgsgegenden evangelische Gemeinden an, welche 
sich von Familie zu Familie mögen fortgepflanzt ha⸗ 
ben. Rach Andreas von Thonradl kam 
Thernberg 1599 an Balthasar, dann an 
Sydonia Elisabeth Thonradl, und nach 
diefer 1619 an Johann Paul Pleyern, wel⸗ 
cher sich zur römischen Kirche bekannte, und die 
wahre Gottesverehrung seiner Religion hier wieder 
hob. Er hinterließ diese Herrschaft seiner Witwe 
Salome, einer gebornen von Wern er, nachma⸗ 
lige Kurzin, welche Thernberg an Johann 
Wilhelm, Grafen von Wurm bran d verkaufte. 
In dieser stillen Einsamkelt, zu wissens⸗ chaftlichem 
Nachdenken, geeignet, verfaßte Wurmbrand seine 
so rühmlich bekannten Collectanea genesalogiea hist.