Volltext: Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie. Erster Theil. Zweyter Theil. (1/2 / 1839)

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Haus, dessen Bewohner, welcher Jaͤger bei dem 
Grafen von Waldstein, dem Besitzer von Rie— 
senberg ist, dem' Fremden bei Besichtigung des 
alten Raubschlosses behülflich ist. Von hieraus kann 
man schon die Trümmer größtentheils übersehen. Sie 
sind groß und kühn wie der Geist der Zeit, aus wel— 
cher sie herssammen, und verdienen wegen der schau— 
erlichen Verborgenheit, in der sie liegen, gewisser— 
maßen noch den Ruinen des Schloßberges bei Tep⸗ 
litz vorgezogen zu werden. Eingestürzte Mauern 
scheinen hier ehemals eine Art von Zwinger gebildet 
zu haben, der nach dem Umfange, welchen ihre 
Ueberreste einnehmen, zu urtbeilen, ziemlich weitläu— 
fig gewefen seyn muß. Ueber ihnen erhebt sich die 
eigentliche Ritterburg, deren feste Bauart noch itzt 
der Zerstörungskraft der Zeit zu trotzen scheint; noch 
stehen zwei Flügel derselben, welche durch eine starke 
Mauer verbunden werden. Die hier und da noch 
vorhandenen Fenstergewände sind von den größten 
Werkstücken zusammengesetzt, und erregen. um so 
mehr Erstaunen, wenn man die unbeschreibliche 
Mühe bedenkt, mit welcher diese gigantischen Massen 
auf eine solche Höhe gebracht werden mußten. Au— 
ßer dem eigentlichen Schloße erblickt man noch meh— 
rere isolirt stehende Gebäude, die ehedem wahrschein⸗ 
lich durch Zugbrücken zusammengehangen haben. Zu 
diesen letzteren gehört vorzüglich ein Thurm, der ganz 
einsam auf der Seite des Berges nach Osseg zu steht, 
und ohne Zweifel zum Burgverließ, in welchem man 
bekanntlich in der Vorzeit die Gefangenen aufzube— 
wahren pflegte, gedient haben mag. Er ist rund, 
und von einer ziemlichen Höhe, hat aber außer einer 
kleinen verfallenen Oeffnung, welche vielleicht ehedem
	        
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