Volltext: Geschichte des Marktes und Curortes Ischl sammt Umgebung

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that) auf Seite des Papstes stellte. Von feinen beiden 
Söhnen, Ottokar VI. und Adalbero, hielt sich der 
erstere mehr in der Stiraburg bei dem Vater auf und 
theilte auch dessen Ansichten. Der Andere jedoch, Adalbero, / 
war auf seinen Besitzungen im Lnns- und BalHenthale 
und zwar gewöhnlich zu Gaishorn (Gaisern, Goisern) 
am Fuße der Nottenrnanner Tauern, woher er auch 
der Graf im Lnnser- und Gaiserwalde oder der „Wald¬ 
graf" hieß. Lr war ein kräftiger, rauher, gewalttätiger 
Mann und stand auf der Seite des Kaisers. — Infolge 
dieser Meinungsverschiedenheit führten die Brüder lang¬ 
wierige Kämpfe gegen einander, sowohl in der Steiermark, 
als auch im benachbarten, jetzigen Salzkammergute, wo 
die alte Sage lange Zeit von einer großen Goisern bürg 
Adalbero's erzählte, die aber jedenfalls nur bei Gais¬ 
horn (auch Gaisern und Goisern genannt) nächst 
Trieben, nicht aber bei uns bestand. 
Adalbero war mächtiger und hatte die Unterstützung 
des Kaisers Heinrich, welcher im Jahre \07ty selbst mit 
einem Kriegsheere herangezogen kam, die ihm feindlich 
gesinnten Baiern bezwang, dann verwüstend durch das 
„£)schellandt" in's Gebiet der steirischen Markgrafen 
zog und Ottokar V. unterwarf. 
XDir wollen die früher erwähnte Sage von der 
Goisernburg im Goisernthale mit einigen nothwendigen 
Kürzungen nachstehend folgen lassen, weil sie auch für die 
Geschichte von Ischl Interesse hat und mit den geschicht¬ 
lichen Thatsachen in Manchem übereinstimmt, wenn man 
die verwirrenden Ausschmückungen einer allzu geschäftigen 
Fantasie auf das richtige Maß zurückführt. 
Das Thal bei Goisern hatte (laut der Sage) einstens 
feine Könige. Jener, von welchem hier die Rede ist, hieß 
Goiseram, regierte gar zur Zeit Christi und bewohnte 
die Goisernburg am Reichenstein.
	        
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