Volltext: Geschichte des Marktes und Curortes Ischl sammt Umgebung

Das „Mchellandt" in der nächsten Zelt. 
(vom Jahre 788 bis 955 n. dchr.) 
Mit dem Beginne der rein christlichen Periode ent¬ 
standen im „yschellandte" viele Sagen, Sitten und 
Gebräuche, welche aus der Heidenzeit stammen und 
sich bis zur Gegenwart in Kraft erhielten.') Denn nach 
der Einführung des Christenthumes wurden die heid¬ 
nischen Priester und priesterinnen zu bösen Geistern 
und Hexen, vor denen man sich durch Weihrauch und 
Weihwasser schützte. 
Dies findet sich bei uns noch heute in den „Rauch- 
nächten", besonders in der vom 5. zum 6. Jänner, wo 
einst Ejolda (perchta) in fürchterlicher Gestalt herumzog 
und mancherlei Geschenke, Rüchen ic. forderte, welche für 
sie in Bereitschaft gehalten werden mußten. wer dies 
unterließ, dem schnitt sie erbarmungslos den Bauch auf. 
von daher rührt nun die im Salzkammergute so 
beliebte Sitte des „Glöckler"-Scherzes, welcher darin 
besteht, daß in der Dreikönigsnacht eine Anzahl wei߬ 
gekleideter Individuen mit den abenteuerlichsten Kops- 
masken im sogenannten „Gänsetrabb" von Drt zu Ort, 
von Haus zu Ejaus zieht, um mancherlei Gaben, Krapfen, 
Bier und Geld einzusammeln. Deßhalb heißt jene Nacht 
die „feiste" oder „fette" Rauhnacht. 
Sind ferner unsere ZHaifefte mit ihren ZHaiMumen 
und Lustbarkeiten etwas anderes als heidnische Gebräuche 
in’s Christliche übersetzt? 
i) Als Quelle diente hiebei auch die fragmentarische Brochure: 
„Alte Sitten und Sagen im Salzkammergute, von 
weiland Ludwig Baron von Ransonnet", zu deren 
Kenntnist ich durch die Güte eines Fräuleins Lva Bartl in 
Ischl gelangte.
	        
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