Volltext: Geschichte des Marktes und Curortes Ischl sammt Umgebung

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Landeskultur, Beförderung des Wohlstandes seiner Unter¬ 
thanen, Stiftung von Bisthümern und Klöstern. 
So gründeten er und seine Gemalin, Lhiltrude, 
das Benediktinerkloster Mondsee (Manninseo) in der 
schönen Gegend am See gleichen Namens, wo einst eine 
römische Niederlassung und auch jedenfalls ein heidnischer 
Tempel gewesen war. Der Beginn der Stiftung datirt 
schon aus den Jahren 739 — 7^0/ aber vollendet und 
bewohnt wurde das Kloster erst im Jahre 7^7 oder An¬ 
fangs 7^8. 
Den Namen „Mondsee" leiten manche vom römischen 
(geschichtlich aber nicht bewiesenen) lacus lunae und der 
Gestalt des See’s her, Andere stützten sich wieder auf ver¬ 
schiedene Sagen, mit welchen die Gründung des Klosters 
umwoben ist. Line derselben erzählt, daß Herzog Odilo 
(Utilo) einst bei Verfolgung eines Ebers von seinem Iagd- 
gefolge getrennt wurde, in Nacht und Nebel gerieth und 
endlich mit seinem Pferde in den See fiel. In diesem 
Momente beleuchtete der aus dem Gewölke hervortretende 
Mond, dessen Sichel sich im See wiederspiegelte, auch das 
ganze Ufer, welchem nun das Pferd entgegenschwamm. 
Mdilo jedoch gelobte, daß er dort, wo er das Land 
glücklich erreichen würde, eine Kirche erbauen wolle. 
Die ersten 20 Mönche2) sammt ihrem Abte Opor- 
tunus kamen aus dem berühmten Kloster Monte-Lasfino 
(in Neapel) nach Mondsee, welches zu (Ehren des Erz¬ 
engels Michael und des Apostels Petrus geweiht, vom 
*) Das Wappen des Klosters Mondsee bestand aus einem 
in der Mitte getheilten, mit Jnful und Pastorale gezierten 
Schilde, dessen oberer Theil eine goldene Mondesfichel im 
blauen Felde enthält, während sich in der unteren Hälfte drei 
kleine, je mit einem rudernden, rothbekleideten Schiffmanne 
besetzte Schifflein auf wasserblauem Grunde befinden. 
*) „Mönch" vom griechischen monachos, zusammengesetzt aus : 
monos,. allein, einsam, und achos, Traurigkeit, Klage, Kummer. 
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