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Mandanten von Oberösterreich, Graf Karl Palffy, überall
bekannt gemacht wurde. Zwar hatte man infolge der
Nothwendigkeit von Gegenanstalten auch für das Salz-
kammergut 280 Invaliden zur Vertheidigung bestimmt
und alle Salzwerke zerstört, aber die Baiern drangen
mit leichter ZtTiihe vorwärts, besiegten die kleine schwache
Truppe und machten es sich (unter ihrem Kommandanten
Marquis Gravifi), im Salzkammergute bequem.*)
Line Abtheilung von mehreren hundert Mann kam
nach Ischl, benahm sich aber während des nahezu drei¬
vierteljährigen Aufenthaltes, bei welchem 70 Offiziere
und Chargen im £?aufi> des Christ, v. Erb wohnten,
durchaus lobeuswerth, bestritt alle Auslagen im Salinen¬
wesen auf s Genaueste, ohne daraus Nutzen zu ziehen,
denn ihre Anwesenheit dauerte zu kurze Zeit, als daß sie
den Erlös für verkauftes Salz hätte» einheimsen können.
Bald kamen zwei Regimenter Croaten und Panduren
unter Führung des „Feldwachtmeisters" von Bärenklau,
welcher Gmunden und Ischl besetzte, die darin besind-
ltche Besatzung zu Kriegsgefangenen machte und auch einen
bairischen Hauptmaun, Reindl, in St. Agatha über¬
rumpelte. Dieser vertheidigte sich aber sammt seiner Kom¬
pagnie auf's Helden,nüthigste und blieb unbesiegt.
Mit Bärenklau vereinigten sich nun drei Tausend
von Aussee kommende Mann des Generals Moltke und
der stets wechselnde Kamps endete erst am 9- Mai j 74,3
mit der Besiegung Baierns.^)
) Z^cis Salzfammergut stand damals unter der Leitung des
Ferdinand Grafen 5eea 11, welcher — int Jahre \7Q2
außer Activitüt gesetzt — die Administration des Salzwesens
dem Gegenschreiber Ge risch von Au übergeben mußte.
2) Im Markte Ischl, wo der alte Friedhof nächst der Kirche
unwahre l 7 ^3 gänzlich aufgelassen und dafür der neue