Volltext: Geschichte des Marktes und Curortes Ischl sammt Umgebung

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Au; ober nach betn Berichte einer Sage: ein schöner, großer 
Lschenwalb, burch bessen Mitte majestätisch bie Truna 
rauschte. Seitwärts berselben schlängelte sich ruhig nnb 
still ber Fluß Ischl, von welchem auch ber Markt seine 
spätere Benennung erhielt, benn mit bem Beginne ber christ¬ 
lichen Baiernherrschaft hieß -ber Ort St. Nikola, gemäß 
ber Sitte, allen neu gegrünbeten christlichen Gemeinben bett 
Namen eines Heiligen zu geben, wie es z. B. auch bei 
St. Gilgen, St. Thomas am See, St. Sigismunb am 
Schober (Strobl), St. Jakob in ber Gosach, St. Wolfgang 
unb anberen Orten ber Fall ist. 
An ben Ufern ber beiben Flüsse Traun unb 3fehl 
lagen hie unb ba zerstreut einige elenbe Häuschen, von ben 
hier lebenben Fischern bewohnt, welche im jetzigen Gries 
ihre Fischbehälter in geschlossener Reihe neben einem ber 
hatten, woher auch ber Fischerzipf seinen Namen erhalten 
haben bürste. 
3n jenen Zeiten führte noch keine Brücke über bie Traun 
unb bie Verbinbungsstraße mit Steiermark ging burch bas 
Milben -Stain'sche Holz. Wollte 3emanb über bie Traun, 
so mußte bie Ueberfahrt burch bie Fischer geschehen.1) 
Diese ganze Anlage bes eben gefchilberten Fischer - 
borfes St. Nikola ist um so glaubwürbiger, als sie mit 
bem Tharakter ber alten Deutschen ganz übereinstimmt. 
Denn biefe liebten bie Freiheit in ihren Wohnungen, lebten 
bah er nicht in Stabten unb Mauern, sott ber rt erbauten ihre 
kunstlosen Hütten in schattigen wälbern, an Flüssen, Bächen 
unb heiligen Seen. 
Die Morte „seitwärts ber Traun schlängelte sich bie 
3schl" veranlassen uns, gleich an biefer Stelle ein (Ereigniß 
*) Im v. Lrb'schen fjaufe war angeblich an der linken Haus- 
ecke der hohlgehauene Stein eingemauert, worauf man einst 
das Ufergeld legte.
	        
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