Daß späterhin ein 3ol). Adam Seeauer Markt-
echter war, erfahren wir ans einer Zuschrift des Land-
aerichtes vom 22. November *7«, worin „der Delin¬
quentin Rosina windthagerin am Lglmos der Co6
augekhündet" wird, mit der Anzeige, daß die Lxekutwn
am 24. November „auf der Rreß als der gewöhnlichen
Richtstatt" vorzunehmen sei, wozu „das Marktgericht
bis zum letzten End die Begleitung stellen solle.
Die „Ruine Milde,istein."
Nicht lange mehr konnte das Pflegamt in seinem
bisherigen Sitze verbleiben, denn als das Schloß Wilden¬
stein im Jahre ^5 gänzlich abbrannte, Übersiedelte
der Landrichter in das jetzige Pfarrhofgebaude des
Marktes Ischl, wo er bis zum Jahre l?70 blieb.
Die Ueberreste der einstigen Burg aber überließ man
der Willkür des Zufalles, der Zeit und Natur, welche ste
veränderte, zerstörte, ihre Trümmer mit schattigen Baumen,
mit wuchernden Pflanzen verschönernd bedeckte, umsäumte
uud so der geschäftigen Phantasie des Menschen, dem
sinnenden Geiste des Dichters Anlaß gab, dieses verfallende
„Denkmal früherer Zeit", diese so friedliche Erinnerungs¬
stätte einstiger Kampfeslust und entschwundener Lrdengroße
mit vielen poetischen Sagen und Erzählungen zu um¬
webe», die — wie bereits auf Seite 90 erwähnt ist
großen Theils nur dichterischen Werth haben.
Line dieser schöne,i Mythen erzählt nun, daß einst
auf wilden st ein ein Burgfräuleiu gelebt habe, dessen
Ahnen und Eltern leider von den edlen schönen Bestim¬
mungen der Ritter abwichen und sich als wegelagernde
Raubritter ringsherum furchtbar gemacht hatten. — Aus