Volltext: Geschichte des Marktes und Curortes Ischl sammt Umgebung

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die weltliche Obrigkeit darüber nur immer eine gericht¬ 
liche Prob will haben, werben wir freilich nicht auf¬ 
kommen!" — 
Die Einnahmen der „Residenz Traunkirchen" waren 
so günstig, daß man alljährlich 6000 fl. an die Zentrale 
in passau abführen konnte, wozu auch Ischl nicht geringe 
Beiträge leisten mußte. 
In diesem Orte waltete jetzt Georg No dt von 
Nodtenegg als Verweser und Oberrichter, j^arts pern- 
egger und später Z}mts Lindauer als Marktrichter, unter 
deren Amtirung die Gemeinde am ][5. Februar \62i\ neuer¬ 
dings um Wiederverleihung ihrer Privilegien einreichte. 
Zwei Jahre vorher, am Dezember \622, war 
ein Salzamtsdekret von der Ranzel herab verlesen worden, 
welches den Neichsthaler auf 6 fl. herabsetzte und darnach 
die Viktualienpreise regulirte. Lin pfund Nind- oder Kalb¬ 
fleisch durfte nur ^ kr., Schöpsenfleisch ebenfalls % kr., ein 
„guets Halbs Cctmb" 20 kr., ein pfund unbeschnittenes 
Schweinernes 8 kr., beschnittenes 6 kr., ein pfund Speck 
\2 kr., ein „Achterring" bester wein \ fl. 6 kr., schlechter 
wein \ fl. kosten. 
Je ein Bürger nach dem andern sollte (diesem Dekrete 
zufolge) ein Faß wein „leuthgeben" (ausschenken), damit 
„man stets einen offnen wein finden und bekommen könne." 
So oft ein neues Faß angeschlagen würde, mußte es der 
Oberbehörde angezeigt werden, und alle Wirthe erhielten 
den Auftrag, Schilder herauszuhängen, sowie durch¬ 
reisende Fremde, nach vorheriger Anmeldung beim Ver¬ 
wesamte, zu beherbergen. 
waren die eben vergangenen Zeiten für die Be¬ 
wohner von Ischl und das Salzkammergut (dem jetzt 
Georg Prugglacher von Oberreiten au als Amtmann 
vorstand) durch Mißwachs, Theuerung und Hungers-
	        
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